Windows Phone 7: Zurück in der Gegenwart

In den Anfangsjahren mussten sich die Plattformen von Microsoft den durch Nokia dominierten Symbian-Systemen geschlagen geben. In den letzten Jahren hinken Microsoft-Plattformen in punkto Marktdurchdringung und Image den Systemen von
RIM (Blackberry), Apple und sogar Google hinterher.

Die Gründe hierfür sind zahlreich. So bemängeln Anwender die wahrgenommene Leistungsfähigkeit der Geräte – also Hardware und Betriebssystem – hinsichtlich Funktionalität, Performance und Bedienkomfort. Ein weiterer Grund für das aktuell schlechte Abschneiden ist jedoch auch sicherlich das unglückliche Marketing im Rahmen der Markteinführung von Windows Mobile 6.5 mit der gleichzeitigen Ankündigung von Windows Phone 7.

Diese negative Entwicklung soll sich nun im Herbst 2010 nachhaltig ändern. Microsoft nimmt Anlauf für einen Neustart im Markt für Smartphones. Mit Windows Phone 7 will das Unternehmen verlorenes Terrain im boomenden Markt zurückgewinnen. Die neue mobile Plattform wurde am 11. Oktober zeitgleich in New York, London und Hamburg vorgestellt.

Zielgruppe Privatanwender

Im Rahmen der Produkteinführung zielt Microsoft verstärkt auf den Privatanwender ab. Dabei bietet die neue Plattform mit der Integration von Xbox Live und dem Player ‘Zune’ zwei starke Argumente für den Privatanwender. Auch der übersichtliche und sehr einfache Zugriff auf wichtige Aufgaben und Informationen, wie beispielsweise E-Mails oder Aktualisierungen aus sozialen Netzwerken sind klare Differenzierungsfaktoren zum Wettbewerb.

Jedoch legen viele Privatanwender neben Funktionalitäten auch einen gewissen Wert auf die Produkteigenschaft Image und wollen, wie zum Beispiel beim ersten iPhone, einen “Wow-Effekt” erleben. Beides fehlt im Umfeld des Windows Phone 7. Solange diese “weichen” Faktoren nicht nachhaltig befriedigt werden, ist ein schneller, durchdringender Erfolg im Privatsegment fraglich.

Auch spricht das angestrebte Preissegment der ersten Devices nicht für einen überdurchschnittlichen Erfolg im Privatsegment. Während die OEMs zunehmend “Billig-Smartphones” mit Android am Markt anbieten, sind die Windows-Phone-7-Geräte der ersten Stunde eher im mittleren bis oberen Preissegment zugeordnet.

Zielgruppe Business-User

Ein wichtiges Zielsegment sind die Business-User. In diesem Segment werden nicht nur Office-Lösungen benötigt, sondern vielmehr eine Integration in Geschäftsbereichslösungen (Line of Business) nachgefragt. Für beide Szenarien ist Windows Phone 7 gerüstet. Von Hause aus integriert ist der Office Hub, wo Anwender Word-, Excel- oder PowerPoint-Dateien ansehen und auch bearbeiten können. Auch der mitgelieferte SharePoint Client ist eine reine Businessfunktionalität, die über eine nahtlose Integration die Arbeitsabläufe unterstützt.

Page: 1 2 3

Silicon-Redaktion

Recent Posts

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

7 Stunden ago

Studie: KI-Technologie unverzichtbar für zukunftsfähige Paketlogistik

Mit KI können Unternehmen der Paketbranche Prozesse optimieren, Kosten einsparen und sich zukunftssicher aufstellen.

7 Stunden ago

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

1 Tag ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

1 Tag ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

3 Tagen ago

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

5 Tagen ago