Rekordbeschäftigung in der ITK-Branche

Scheer wandte sich gegen Versuche, Zuwanderung und Bildung gegeneinander auszuspielen: “Natürlich muss alles getan werden, um die hier lebenden Menschen zu qualifizieren. Das reicht aber weder heute noch in Zukunft aus, um den Bedarf an Spezialisten zu decken.” In der Zuwanderungspolitik schlägt der Bitkom einen Drei-Punkte-Plan vor:

  1. Verbesserung der bestehenden Gesetzeslage und Abbau bürokratischer Hemmnisse: Bei Berufsgruppen wie IT-Experten und Ingenieuren, in denen der Expertenengpass besonders groß ist, sollte auf die Vorrangprüfung verzichtet werden. Dabei prüft die zuständige Arbeitsagentur, ob der entsprechende Job nicht von einem arbeitslosen Deutschen oder EU-Bürger gemacht werden könnte. Das Mindesteinkommen für den Erhalt einer Niederlassungserlaubnis sollte von 66.000 Euro im Jahr auf rund 40.000 Euro gesenkt werden. Das entspricht etwa dem Einstiegsgehalt von Informatikern und Ingenieuren.
  2. Start einer internationalen Marketingkampagne ‘Study and Work in Germany’: Die bestehenden Möglichkeiten der Zuwanderung müssen im Ausland aktiv beworben werden. Dazu sollten die wichtigsten Informationen auf einer mehrsprachigen Website aufbereitet werden. Botschaften, Auslandshandelskammern und Wirtschaftsverbände sowie der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) sollten zu diesem Zweck eng zusammenarbeiten. Dies muss durch ein aktives Auslandsmarketing für den Lebensstandort Deutschland ergänzt werden.
  3. Reform des Zuwanderungsgesetzes: Eine unabhängige Kommission sollte ein Konzept ausarbeiten, wie die Zuwanderung auf Basis eines Punktesystems aktiv gesteuert werden kann. Danach kann eine bestimmte Zahl von Hochqualifizierten nach Deutschland einwandern, wenn sie Kriterien wie Qualifikation, Alter oder Sprachkenntnisse erfüllen und ein entsprechender Arbeitskräftebedarf besteht. Die Kriterien und die Zahl der Zuwanderer könnten von Politik und Wirtschaft gemeinsam je nach Bedarf und konjunktureller Lage festgelegt werden.

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Silicon-Redaktion

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