Ein zweiter Grund liegt in den BA-Technologien. Einerseits werden die Methoden immer raffinierter, was vor allem bei der Beantwortung von komplexen What-if-Fragen und den damit verbundenen Prognosen entscheidende Verbesserungen bewirkt, andererseits wurden das User-Interface und die Konfiguration von Abfragen und Auswertungen immer einfacher. Letzteres hat zur Folge, dass immer mehr Nicht-IT-Experten mit den komplexen BA-Algorithmen umgehen können.

Bestes Beispiel hierzu ist die Verfügbarkeit von Cognos 10 auf dem iPad, bei dem der User sein Dashboard frei gestalten kann. “Ich habe zwei iPads”, gestand Cognos-Chef Rob Ashe in einem Interview. “Als ich das erste Mal ein iPad in der Hand hatte, rief ich unseren Entwicklungschef an und sagte ihm, dass wir das als Ausgabe-Gerät haben müssen.” SAS plant ebenfalls die Ausgabe auf die neuen mobilen Geräte, aber noch ist man nicht so weit. “Wir arbeiten daran”, war alles, was Goodnight im Gespräch verlauten ließ.

Bekanntermaßen gibt es eine Reihe an Unterschiede von beiden Angeboten, die auf diesem Event wiederum deutlich wurden: Das SAS-System ist ein über Jahrzehnte hinweg organisch gewachsenes Allround-Paket, das sich bestens mit vielen anderen Umgebungen verträgt, beispielsweise auch mit IBMs DB2 und deren Middleware.

Bei IBM ist BA durch viele Akquisitionen entstanden. Laut IBMs General Manager Arvind Krishna wurden in den letzten fünf Jahren 14 Milliarden Dollar dafür ausgegeben, das Meiste für den Aufkauf von Cognos. Zwar zeichnet sich ab, dass IBM an einer “Homogenisierung” der vielen Pakete arbeitet, aber derzeit ist das noch eine Großbaustelle, die an die unendliche Geschichte der Fusion-Apps bei Oracle erinnert.

IBM nutzte das Event auch für die Bekanntgabe einer selbst erstellten BA-Prognose zum eigenen Umsatz: “Das Weihnachtsgeschäft für Konsum-Elektronik wird wesentlich stärker ausfallen, als bislang angenommen, und es wird schon sehr früh beginnen, wir raten den Händlern sich ordentlich einzudecken”, sagte Michael Haydock, IBMs Chef der Global Business Services. In Zahlen ausgedrückt, prophezeien die IBM-Analysten einen Umsatz von 12,1 Milliarden Dollar, das würde einem Plus von vier Prozent entsprechen.

Interessant war, dass beide Events trotz der nach wie vor knappen Reisebudgets sehr gut besucht waren. IBMs Information-on-Demand-Event übersprang mit 10.014 Teilnehmern erstmals die 10.000-Marke und auch die SAS-Events hatten deutlich mehr Zulauf als im Vorjahr. Auch das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Markt für BA boomt.

Fotogalerie: Die SAS Premier Business Leadership Series 2009

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Silicon-Redaktion

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