Die Bereitstellung des Quellcodes ist eine Reaktion auf Beschwerden von Kunden, die auf Facebook die Freigabe des Quellcodes für bestimmte HTC-Smartphones gefordert hatten. Darunter war auch das HTC Evo 4G.
“Ich bin sehr enttäuscht, dass Sie die GNU Public License verletzen, weil Sie die Änderungen, die HTC am Quellcode des Betriebssystems für das Evo 4G durchgeführt hat, nicht veröffentlichen”, schreibt der Facebook-Nutzer Gregory Martin. “Sie haben die Binärdaten mit meinem Handy ausgeliefert, Sie haben zugestimmt, den Quellcode mit allen Binärdaten zu veröffentlichen und ich möchte die Änderungen sehen. Bitte veröffentlichen Sie jetzt den veränderten Quellcode.”
Googles Mobilbetriebssystem Android steht unter der GNU General Public License (GPL). Eine Anforderung dieser Lizenz ist, dass jeder, der den Quellcode ändert, die “veränderte Version der Öffentlichkeit in irgendeiner Form zur Verfügung stellt.”
Ende Mai hatte HTC angekündigt, die Bootloader seiner neuesten Modelle nicht mehr zu sperren. Anwender haben damit einerseits die Möglichkeit, ihr Telefon zu “rooten”, also Prozesse zu starten, die ohne Beschränkungen auf alle Ressourcen zugreifen können. Andererseits können Smartphone-Besitzer auch dann noch aktuelle, von der Community erstellte Android-Versionen auf ihr Telefon spielen, wenn HTC das Modell nicht mehr mit Firmware-Upgrades versorgt.
Im Juli wies das Unternehmen darauf hin, dass es kompliziert sei, die Bootloader-Sperre auf allen seinen Geräten zu entfernen. Man könne dazu nicht einfach einen Schalter umlegen. Voraussetzung seien eine neue Software und ausführliche Tests. Die ersten Geräte mit freigeschaltetem Bootloader – das HTC Evo 3G und das Sensation 4G – sollen im August in den USA in den Handel kommen.
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