Entschädigung: Deutsche Telekom pocht auf ihr Recht

Die Telekom reagiert damit auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wonach es unter bestimmten Bedingungen leer ausgehen könnte.

“Die Meldung von Reuters stellt die Fakten falsch dar”, sagte der Telekom-Sprecher Andreas Fuchs gegenüber unserer US-Schwesterpublikation ZDNet. “Die Vertragsstrafe wurde genau für den Fall vereinbart, dass Regulierungsbehörden ihre Zustimmung verweigern.”

Es sei auch die Möglichkeit berücksichtigt, dass sich AT&T aus dem Geschäft zurückziehe, weil die US-Regierung zu viele Kompromisse und Zugeständnisse verlange, oder dass die Forderungen über das hinausgingen, was ursprünglich mit der Deutschen Telekom vereinbart worden sei.

Vertragsstrafen sind bei Firmenübernahmen üblich. Sie sollen den Verkäufer schützen, falls das Geschäft scheitert. Allerdings sind die nach Reuters-Informationen vereinbarten 6 Milliarden Dollar – davon 3 Milliarden Dollar in bar – ungewöhnlich hoch. Sie sprechen dafür, dass AT&T davon überzeugt ist, die Transaktion erfolgreich abschließen zu können.

Das US-Justizministerium vertritt inzwischen jedoch die Ansicht, dass die Übernahme von T-Mobile zu einem “substanziell geringeren Wettbewerb” in der Mobilfunkbranche führen wird. In der vergangenen Woche reichte es bei einem Bundesgericht in Washington DC einen Antrag ein, um die Transaktion aufzuhalten.

Für die Deutsche Telekom, die schon länger nach Möglichkeiten sucht, aus dem US-Markt auszusteigen, wären die sechs Milliarden Dollar ein Trostpflaster. Im abgelaufenen Quartal hatte die US-Tochter erneut hohe Kundenverluste zu beklagen. Zudem fehlt dem Unternehmen das benötigte Frequenzspektrum, um ein eigenes 4G-Netz aufbauen und mit den anderen großen Anbietern konkurrieren zu können. Mit der Abfindung würde die Deutsche Telekom von AT&T auch Mobilfunkfrequenzen im Wert von 2 Milliarden Dollar erhalten.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

5 Stunden ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

5 Stunden ago

Neue, aggressive Wellen an DDoS-Attacken

DDoS-Angriffe haben seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine an Häufigkeit und…

2 Tagen ago

Excel als Rückgrat deutscher Lieferkettenplanung

Lieferkettenplanung in Deutschland auf Basis von Excel bei 37 Prozent der befragten Unternehmen im Einsatz.

4 Tagen ago

Siemens automatisiert Analyse von OT-Schwachstellen

Bedienpersonal von Fertigungsanalagen soll mögliche Risiken auch ohne Cybersecurity-Fachwissen erkennen und minimieren können.

5 Tagen ago

Cyberabwehr mit KI und passivem Netzwerk-Monitoring

Schiffl IT: Anomalien im Netzwerkverkehr und in den Systemen in Echtzeit identifizieren.

1 Woche ago