Auf der zurückliegenden Build-Konferenz hatte Microsoft einen normalen Windows-Desktop auf einem ARM-Tablet demonstriert. Bislang hatte Microsoft kommuniziert, dass es auch in der ARM-Version neben der Metro-Oberfläche die herkömmliche Windows-Oberfläche geben wird.

Doch das scheint sich jetzt geändert zu haben. Das berichtet jetzt der Windows-Blogger Paul Thurrott. Demnach soll Microsoft hier jetzt zu einem neuen Ansatz gekommen sein. Demnach sollen künftig nur noch Metro-Style-Apps von Windows 8 auf ARM-Architekturen unterstützt werden. Das würde jedoch bedeuten, dass Microsoft auf unterschiedlichen Hardware-Plattformen unterschiedliche Versionen und Erfahrungen anbietet.

Die eigentliche Motivation dafür jedoch bleibt etwas dunkel. Die ZDNet-Microsoft-Expertin Mary-Jo Foley hält es für einen guten Schritt, wenn Microsoft Windows 8 als echten Konkurrenten für Apples iPad positionieren will.

Sie ist der Ansicht, dass “Microsoft nicht alles für jeden” sein müsse. Es ist das erste Mal, dass Microsoft Windows auf die ARM-Architektur portiert und von daher ist es durchaus nachvollziehbar, dass hier nur ‘moderne ‘ Metro-Apps unterstützt werden. Unklar ist derzeit, ob das auch für Netbooks gilt, oder nur für Tablets.

Zumal auch wenn Microsoft die Desktop-Apps auf ARM unterstützen würde, müssten die Entwickler dennoch diese Anwendungen neu schreiben. Denn die ARM-Version auf einer ARM-Plattform unterstützt die herkömmlichen x86- oder x64-Apps nicht.

Das ganze könnte aber auch eine ‘politische’ Entscheidung sein. Erst gestern erklärte Intel-CEO Paul Otellini, dass Windows 8 “das Beste sei, was Intel jemals passiert” sei. Er schien bei seinen Ausführungen von einem ARM-basierten Windows wenig beeindruckt.

Durch die doppelte GUI von Windows 8 bekomme der Nutzer die Erfahrung eines PCs und eben die von x86. Und das sei ein großer Vorteil für Intel. Denn all die angestammten Anwendungen, die für den PC geschrieben wurden, könnten so auch in das Mobilzeitalter übertragen werden. Auch alle Treiber für Mäuse, USB und andere Peripheriegeräte könnten davon profitieren.

Silicon-Redaktion

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