NetWeaver Cloud, so die offizielle Bezeichung für das Produkt, könnte dann auch schon allgemein verfügbar sein, auch wenn es von SAP dazu noch keine offizielle Sprachregelung gibt. Seit einiger Zeit ist Netweaver Cloud in der Betaphase. Doch am Donnerstag wurden die Release Notes auf den Seiten von SAP aktualisiert.

So ist hier nun eine Liste mit neuen Features zu sehen. Mit diesem neuen Feature-Set könnte die Software jetzt ausgereift genug sein, um sie einer breiteren Öffentlichkeit zukommen zu lassen. Bereits im Mai dieses Jahres hatte SAP nach der erfolgreichen Übernahme von Success Factors das Produkt neben anderen angekündigt.

Laut den neuen Funktionen wird NetWeaver Cloud nun auch die von SAP stark beworbene In-Memory-Technologie HANA enthalten. Neu ist zudem der NetWeaver Cloud Connectivity Service sowie der SAP Cloud Connector.

Diese ermöglichen eine LDAP-basierte Anmeldung für Administratoren sowie eine gegenseitige Authentifizierung von Backend-Diensten. SAP arbeite laut eigenen Angaben auch an einem App-Store für NetWeaver Cloud, vergleichbar mit dem Konkurrenzprodukt Force.com von Salesforce. Diese Vertriebsmöglichkeit soll auch ein neues Partnernetzwerk hervorbringen.

Derzeit unterstützt NetWeaver Cloud Java sowie andere Programmiersprachen, die sich über Java kompilieren lassen. Support für weitere Laufzeitumgebungen ist laut SAP bereits in Arbeit. Daneben stellt SAP auch ein Eclipse-basiertes Software Development Kit zur Verfügung. Neu ist hier unter anderem der SAP JVM Profiler, mit dem sich Probleme im Memory und bei der Performance identifizieren lassen.

Für SAP und die Anwender von SAP macht es natürlich Sinn, nicht nur Anwendungen in die Cloud zu bringen, sondern auch die entsprechende Middleware als Service zur Verfügung zu stellen. Etwa mit Sales OnDemand, Business ByDesign oder auch einer HR-Lösung, die SAP derzeit als Cloud-Versionen anbietet, geht der Walldorfer Konzern erste Schritte. Doch inzwischen hat sich auch bei SAP die Erkenntnis durchgesetzt, dass auch langfristig, die Anwender von SAP keine reinrassige Cloud-Strategie verfolgen werden, sondern auch weiterhin lokal installierte Lösungen nutzen werden. Daher muss SAP Produkte für den hybriden Ansatz der Anwender liefern.

Eine vernünftige und programmierbare PaaS-Lösung könnte Unternehmen schließlich dabei helfen, einzelne Module oder Erweiterungen der Kernlösungen besser anzubinden. Auch Partner könnten so möglicherweise deutlich einfacher als bisher branchenspezifische Erweiterungen an die Kernlösungen anknüpfen.

Unternehmen wären damit auch deutlich flexibler, wenn es darum geht, verschiedene Bereiche, wie etwa Mobile, Business Intelligence oder ERP in einer Lösung zu verbinden.

Redaktion

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