Canonical hat eine erste Preview von Ubuntu für Tablets angekündigt. Sie steht einem Bericht von Engadget zufolge ab Donnerstag zum Download bereit, zusammen mit der Vorabversion von Ubuntu Phone. Entwickler können Ubuntu für Tablets anfänglich nur auf Googles Nexus 7 und Nexus 10 testen.

Nach Angaben des Ubuntu-Sponsors soll die Linux-Distribution für Tablets Multitasking unterstützen. Die “Side Stage” genannte Technik erlaubt es, zur selben Zeit Smartphone- und Tablets-Apps auszuführen. Ziel ist es, die Nutzbarkeit von Handy-Anwendungen zu verbessern.

Darüber hinaus ermöglicht das OS das Anlegen mehrerer Nutzerkonten, deren persönliche Daten verschlüsselt werden können. Für Unternehmen soll es zudem Werkzeuge geben, mit denen sich beliebige Ubuntu-Geräte – PCs, Server, Smartphones und Tablets – verwalten lassen.

“Das Ubuntu-Tablet-Interface unterstützt Bildschirmdiagonalen zwischen 6 und 20 Zoll und Auflösungen von 100 bis 450 PPI (Pixel pro Zoll)”, heißt es in einer Pressemeldung von Canonical. “Das Tablet passt innerhalb der Ubuntu-Familie perfekt zwischen Smartphone und PC”, zitiert das Unternehmen Oren Horev, Lead Designer für Ubuntu-Tablets. Weitere Details zeigt Canonical in einem Video.

Mit High-End-Prozessoren werde Ubuntu, wenn das Tablet mit einer externen Tastatur verbunden sei, ein vollwertiger PC-Ersatz sein, ergänzte das Unternehmen. Über Standardprotokolle vonMicrosoft, Citrix, VMware und Wyse biete es zudem Fernzugriff auf Windows-Anwendungen. “Ein Ubuntu-Tablet ist ein sicherer Thin Client, der sich mit denselben Tools verwalten lässt wie Ubuntu-Server oder Ubuntu-Desktops”, sagte Stephane Verdy, bei Canonical für den Bereich Enterprise Desktop und Thin Clients zuständig.

Engadget vermutet, dass die ersten Tablets mit der Linux-Distribution frühestens 2014 in den Handel kommen. Ubuntu-Smartphones sollen einer Ankündigung von Canonical-Gründer Mark Shuttleworth zufolge schon im Oktober erhältlich sein.

Canonical will künftig eine universelle Version von Ubuntu für PCs, Smartphones, Fernseher und Tablets mit einer einheitlichen Codebasis liefern. Entwickler sollen ihre Anwendungen für die vier Plattformen weder unterschiedlich packen noch neu kompilieren müssen. Ein führender KDE-Entwickler zweifelt jedoch an, dass Canonical dieses Ziel erreichen kann.

Mark Shuttleworth, Gründer von Ubuntu und Canonical meint dazu: “Unsere Schnittstellen-Familie skaliert jetzt über sämtliche Screens hinweg, damit kann ein Telefon die Erfahrung von Tablet, PC und Fernsehr liefern, wenn man es andockt. Das schafft alleine Ubuntu und das ist auch die Zukunft des Personal Computings.”

[Mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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Redaktion

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