Unter den 18- bis 29-Jährigen glauben mit 48 Prozent sogar fast die Hälfte der Befragten, dass der Einsatz des Internets durch die politischen Parteien entscheidenden Einfluss auf den Ausgang der Bundestagswahl 2013 haben wird. Die Befragung ist Grundlage der Bitkom-Studie “Demokratie 3.0 – Bedeutung des Internets für den Bundestagswahlkampf”. Danach zeichnet sich ab, dass insbesondere die sozialen Medien eine zentrale Rolle im Wahlkampf spielen werden.

“Das Internet wird den Wahlkampf bestimmen wie nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik”, sagte Bitkom-Präsident Professor Dieter Kempf bei der Vorstellung der Studie in Berlin. “Die Online-Kampagnen könnten für die Parteien zum Zünglein an der Waage werden, um die entscheidenden Stimmen zu erringen.” Laut Umfrage informieren sich 60 Prozent der Bundesbürger über politische Themen im Web. Im Jahr der letzten Bundestagswahl 2009 waren es 45 Prozent. Unter den 18- bis 29-Jährigen informieren sich aktuell 80 Prozent über Politik im Internet, bei den 30- bis 44-Jährigen sind es 75 Prozent.

Wer das Internet als Informationsquelle für politische Inhalte nutzt, steuert in erster Linie die Webseiten der klassischen Medien an: 84 Prozent informieren sich auf den Nachrichtenseiten wie beispielsweise Spiegel, FAZ, Welt oder n-tv. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) informiert sich auch in sozialen Netzwerken über Politik, unter den 18- bis 29-Jährigen mit 55 Prozent mehr als die Hälfte. Nahezu zwei von drei Internetnutzer nimmt im Internet auch aktiv am Wahlkampf teil. “Grund für die hohe Aktivität der Jüngeren ist die breite Nutzung sozialer Netzwerke, die das Erstellen, Kommentieren und Teilen politischer Inhalte dramatisch vereinfachen”, sagte Kempf. So “liken” oder teilen 42 Prozent der Jüngeren politische Inhalte in sozialen Netzwerken wie Facebook, Google+ oder Xing. In der Gesamtbevölkerung sind es dagegen nur 15 Prozent.

Die wichtigsten netzpolitischen Themen sind laut Umfrage der Datenschutz und die IT-Sicherheit. 96 Prozent der Bürger sagen, dass sich die neue Bundesregierung stärker als bisher um den Datenschutz kümmern sollte, 95 Prozent nennen die Bekämpfung der Internetkriminalität. 84 Prozent meinen, die Vermittlung von Internetkompetenz bei Kindern und Jugendlichen sollte Priorität haben. 79 Prozent der Bürger fordern eine Reform des Urheberrechts und 76 Prozent die Sicherung der Netzneutralität. Gleichzeitig halten mit aktuell 54 Prozent mehr als die Hälfte der Bürger keine Partei für kompetent bei Internet-Themen.

Tipp: Wie gut kennen Sie Soziale Netzwerke? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Redaktion

View Comments

  • also irgendwie finde ich das bedenklich einem unternehmen die chance zu geben wahlwerbung zu manipulieren, um sich damit einen zugeneigten favouriten in position zu bringen.

Recent Posts

Kubernetes in Cloud-Umgebungen

Ein elementarer Bestandteil einer effektiven Cloud-Strategie ist nach erfolgter Implementierung die künftige Verwaltung des Dienstes.

16 Stunden ago

Aras erweitert seine PLM-Plattform

Die Neuerungen sollen den Digital Thread, die Low-Code-Entwicklung, die Visualisierung komplexer Baugruppen und das Lieferantenmanagement…

17 Stunden ago

Manufacturing-X: Zurückhaltung überwiegt

Eine Bitkom-Umfrage attestiert der Datenraum-Initiative des Bundes hohe Bekanntheit in der Industrie. Doch noch ist…

18 Stunden ago

Ransomware „Marke Eigenbau“

Ransomware-as-a-Service ist ein lukratives Geschäft und in den Händen professionell organisierter Gruppen. Jetzt können Kriminelle…

2 Tagen ago

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

3 Tagen ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

4 Tagen ago