Bei dieser Partnerschaft zertifiziert Oracle Datenbanken sowie den WebLogic Server für die Virtualisierungs- und Cloud-Lösungen Azure und Hyper-V von Microsoft. Zudem können Anwender über Microsoft Azure jetzt Java, verschiedene Oracle Datenbanken sowie den WebLogic Server beziehen.
“Unsere Kunden werden die Vorteile nutzen können, die unsere einzigartigen Hybrid-Cloud-Lösungen ihren Oracle-Applikationen, -Middleware und -Datenbanken bietet”, so Microsoft-CEO Steve Ballmer in einer Mitteilung des Herstellers. Oracle-President Mark Hurd betonte, dass durch diese neue Kooperation Anwender mehr Flexibilität bekommen. Sie könnten daher nun Oracle-Software auf eigenen Servern sowie in Public-, Private- und Hybrid-Cloud-Umgebungen nutzen.
Bei einer Pressekonferenz betonte Ballmer das gute Verhältnis zu Oracle. Die Vereinbarung zeige, wie der Softwarekonzern “konstruktiv” mit Oracle zusammenarbeite. Diese Zusammenarbeit zwischen Softwareanbietern sei im Bereich Cloud-Computing besonders wichtig. Das gelte vor allem in hybriden Umgebungen.
Laut einem Oracle-Blog biete Microsoft künftig spezielle Infrastruktur-Instanzen für Oracles Java-Datenbanken und WebLogic Server sowie ein vollständig lizenziertes Java in Azure an. Das beschränke sich derzeit jedoch auf gängige Konfigurationen. Oracle wiederum stellt vorkonfigurierte Instanzen von Oracle Linux sowie weiteren Oracle-Produkten zur Verfügung. Zudem ändert Oracle die Cloud-Lizenzbedingungen (PDF). Sie gelten ab sofort für Microsofts Windows-Azure-Plattform sowie Amazons Elastic Compute Cloud und Simple Storage Service.
Nach Ansicht von Holger Mueller, Analyst bei Constellation Research, “springt Microsoft über den eigenen Schatten”, indem es konkurrierende Technologien unterstützt. “Wir wären nicht überrascht, wenn Dynamics-Apps in naher Zukunft unter der Haube Oracles ausgeführt werden. Oracle unterstützt in der Regel Partner sehr gut. Das zeigt sich auch in der Erfolgsgeschichte von SAP auf Oracle.”
Der Forrester-Analyst James Staten kommentiert dieses Abkommen ebenfalls: “Dieser Deal liefert Microsoft einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber den zwei Top-Rivalen: Es stärkt Hyper-V gegen VMware vSphere, nachdem Oracle derzeit nur auf OracleVM und Hyper-V unterstützt wird. Und der Deal bringt Azure nahezu in eine gleichwertige Position im Cloud-Plattform-Krieg gegen Amazon Wev Services (AWS).” Denn AWS hat ein vergleichbares Support-Abkommen mit Oracle und es vertreibt Middleware, Datenbanken, den Oracle Enterprise Manager und den Managed Database Service RDS.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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