Wall Street Journal: Microsoft vor massiver Restrukturierung

Das verdienen Microsoft-Manager: Demnächst könnte es aber zu tiefgreifenden Veränderungen in der Microsoft-Organisation kommen, von denen auch das Top-Management nicht verschon bleiben wird.

Steve Ballmer scheint eine Umstrukturierung von Microsoft zu planen. Wie Kara Swisher von dem Wall-Street-Tech-Blog All ThingsD unter Berufung auf interne Quellen berichtet, soll Ballmer die Pläne bislang nur mit einer sehr kleinen, ausgesuchten Gruppe von Managern besprochen haben.

In diese Entscheidung sind damit lediglich Manager einbezogen gewesen, die direkt an Ballmer berichten. Bereits im Oktober hatte Ballmer davon gesprochen, dass er Microsoft zu einem “Geräte und Services“-Unternehmen umbauen möchte.

Die Quellen des Wall Streets jedoch sind einerseits beunruhigt, anderseits erwarten sie aufgrund der ‘geheimen’ Planung auch wirklich tiefgreifende Veränderungen. Auch Entlassungen auf Management-Ebene stehen damit zur Debatte. Swisher lässt eine ihrer Quellen zu Wort kommen: “Es fühlt sich an, als ob es titanisch wäre – so als ob Steve damit sein Erbe besiegeln möchte.”

In den zurückliegenden 12 Monaten hat Steve Ballmer auch schon ein bisschen vorgearbeitet: Windows-Chef Steven Sinofsky, Kevin Johnson (jetzt CEO von Juniper Networks), Jeff Raikes (CEO Gates Foundation) sowie Robbie Bach und J Allard haben im zurückliegenden Jahr Microsoft teilweise nach über 20 Jahren verlassen.

Und vertraute Personen gehen davon aus, dass am 1. Juli weitere Entlassungen bekannt gegeben werden. Nachdem ja bereits im Vorfeld bekannt geworden war, dass Ballmer offenbar weniger Mangern größere Aufgabenfelder übergeben möchte.

Daher richten sich die Augen im Microsoft-Management vor allem auf Figuren wie Satya Nadella, den Presidenten Server und Tools oder Qi Lu, den Presidenten der Online-Services. Auch der Skype-Chef Tony Bates oder Don Mattrick der Gruppe Interactive Entertainment könnten von der großangelegten Umstrukturierung betroffen sein und eventuell von größeren Aufgabenfeldern profitieren.

Ballmer, den viele Investoren inzwischen als Last für Microsoft ansehen, reagiert mit dieser Umstrukturierung auf den Druck der Anleger. Spannend wird auch die Frage der Nachfolgeregelung Ballmers, oder welche Rolle er sich selbst künftig zuschreiben wird. Interessant wird auch, wo Microsoft künftig Windows, das nach wie vor wichtigste Produkt in der Organisation aufhängen wird.

Ob es über die Organisation von Microsoft kommende Woche Neuigkeiten geben wird ist ungewiss. Sicher ist aber, dass Microsoft auf der Konrenz Build zahlreiche neue Produkte rund um Windows und anderen Produkten vorstellen wird.

Redaktion

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