BlackBerry-Gründer Lazaridis will möglicherweise BlackBerry übernehmen

Mike Lazaridis ist mit großen Investoren im Gespräch. Quelle: Textlad/Flickr

Das Wall Street Journal berichtet, dass Mike Lazaridis neben anderen auch die Blackstone Group und die Carlyle Group angegangen ist. Lazaridis hatte 1984 das Unternehmen Research in Motion gegründet und war später zusammen mit Jim Balsillie Chef des Unternehmens. 2012 traten das Führungsduo zurück um dem ehemaligen Siemens-Manager Thorsten Heins den Chefposten zu überlassen.

Jetzt soll Lazaridis mit verschiedenen Investoren Gespräche führen. Allerdings, so schränkt das Wall Street Journal ein, sei derzeit nicht klar, wie weit die Verhandlungen gediehen sind und welcher Art das Angebot von Lazaridis sein könnte.

Vergangenes Jahr hatte Balsillie den Großteil seiner Anteile an BlackBerry verkauft. Schätzungen zufolge soll jedoch Lazaridis derzeit rund 29,9 Millionen Anteile halten. Damit würde Lazaridis 5,7 Prozent an dem Unternehmen kontrollieren.

Lazaridis dürfte BlackBerry kennen wie kaum ein zweiter. Daher wäre er im Falle einer Übernahme sicherlich eine große Hilfe. Dennoch hat die Doppelspitze auch BlackBerry in die aktuelle Lage geführt. So wurde erst am Wochenende bekannt, dass BlackBerry nach einem Milliardenverlust 4500 Jobs oder 40 Prozent der Belegschaft abbauen muss, um die Kosten in den Griff zu bekommen. Auch für das kommende Quartal geht das Unternehmen von erheblichen Verlusten aus. Dafür sollen vor allem volle Lagerbestände des Z10 verantwortlich sein.

BlackBerry galt lange als Marktführer bei Smartphones. Inzwischen teilen sich diese Postition jedoch iOS und Android. Derzeit ist ein Sonder-Gremium auf der Suche nach strategischen Optionen für das angeschlagene Unternehmen. Neben einem Verkauf, hier hat sich der BlackBerry-Hauptinvestor Fairfax Holdings bereits als einer der wenigen Interessenten gemeldet, wird auch eine Zerschlagung des Unternehmens erwogen.

BlackBerry hat einige interessante Unternehmensteile. Die Smartphone-Produktion hingegen gilt als nahezu wertlos. Schätzungen zufolge soll die Abwicklung der Produktion noch einmal 2 Milliarden Dollar verschlingen. Als wertvoll gilt hingegen das Patentportfolio und auch die Enterprise Services. Etwa 20 Millionen Unternehmensanwender sollen BlackBerry Services nutzen. Insgesamt sind es wohl rund 70 Millionen.

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Redaktion

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