Ex-Yahoo-COO bekommt 100 Millionen Dollar als Abfindung

Yahoo versüßt dem ehemaligen Chief Operating Officer Henrique de Castro den Abschied mit einem Abfindungspaket zwischen 88 und 109 Millionen Dollar. De Castro arbeitete 15 Monate für den Internetkonzern. CEO Marissa Mayer würde im Fall einer Entlassung weniger zustehen. Dies berichtet der Blog New York Times Bits.

Allerdings liegt de Castro mit der Abfindung eher im Mittelfeld. Als Jack Welch General Electric verließ, bekam er dafür 417 Millionen Dollar. 321 Millionen Dollar erhielt der ehemalige Chef von Exxon Mobil Lee Raymond 2005 für seinen Abschied.

Bei seinem ehemaligen Arbeitgeber Google hatte de Castro bereits als polarisierend gegolten. Als eine ihrer ersten Amtshandlungen als Yahoo-Chefin holte Mayer ihn zu dem Internetkonzern. Der Manager konnte sie offenbar zu einem Abfindungspaket überreden, das Forbes nun als den “größten goldenen Fallschirm aller Zeiten” bezeichnet.

Mayer hatte 2012 in de Castro einen “”versierten und rigorosen Wirtschaftsführer” gesehen. Letzte Woche hatte sie offenbar genug von ihm. In einer internen Mail schrieb sie: “Ich habe die schwierige Entscheidung getroffen, dass unser COO Henrique de Castro das Unternehmen verlassen sollte.”

Die Höhe der ausgehandelten Abfindung stößt im Bits-Blog der New York Times auf Verwunderung: Er sei “keinesfalls ein Superstar” gewesen. “Seine Erfolgsbilanz war durchmischt. Weniger als ein Jahr, bevor er ging, wurde er von der Leitung für Media und Plattformen zurückgestuft auf eine unbestimmte Rolle im Bereich ‘Spezialprojekte’.” Er sei zwar einige Monate später wieder befördert worden, aber als Qualifikation für eine Führungsposition bei der Kehrtwende von Yahoo könne das nicht gelten. Eine offizielle Äußerung von de Castro oder Yahoo liegt bisher nicht vor.

Forbes hat die Abfindung auf die Arbeitstage von de Castro umgerechnet und kommt zu dem Ergebnis, dass der Manager täglich 244.000 Dollar erhalten habe. Sein Jahresgehalt das laut Forbes 39,2 Millionen Dollar betragen haben soll, ist dabei noch nicht mit eingerechnet. Als CEO verdient Meyer mit 36,6 Millionen Dollar pro Jahr weniger als der ehemalige Manager.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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  • Bei diesem Abschiedsgeschenk würde ich genauso lächeln!

    (gibt's da noch Plätze? Bleibe auch nicht soooo lange, gebe mich gerne mit "kleiner" Abfindung zufrieden...)

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