Mitglieder des Bundesverbandes Breitbandkommunikation (Breko) nutzen beim Ausbau des Glasfasernetzes vermehrt alternative Verlegemethoden. Auf diese Weise sollen die Kosten des Breitbandausbaus um bis zu 80 Prozent gesenkt werden und ländliche und unterversorgte Regionen schneller mit High-Speed-Internet ausgestattet werden.
Dafür setzen die Breko-Mitglieder auch das sogenannte Mini-Trenching ein. Dabei werden Glasfaserleitungen in nur etwa 30 Zentimetern Tiefe verlegt. Darüber hinaus kommen auch die oberirdische Verlegung als Freileitung auf Beton-, Stahl- oder Holzmasten in Frage. Die Kosten für eine Tiefbauverlegung betragen dem Verband zufolge rund 80 Euro pro Leitungsmeter. Mit den alternativen Methoden sollen sie sich auf etwa 30 Euro pro Meter senken lassen.
Die Mitglieder ziehen auch die Mitnutzung von Versorgungsleitungen der Energieversorger in Betracht. Welche Möglichkeiten genutzt werden und wie viel Kosten sich einsparen lassen, muss Breko zufolge im Einzelfall geprüft werden.
Im Juni hatten die Verbände Breko und Vatm der Deutsche Telekom vorgeworfen, den Breitbandausbau auf dem Land zu behindern. Demnach verhindere der Bonner Konzern neue Förderprogramme und Anstrengungen der Kommunen für einen schnellen Anschluss für möglichst viele Bürger mit Bezugnahme auf eine inzwischen veraltete Verfügung der Bundesnetzagentur.
Die Telekom kann aufgrund dieser Verfügung, Konkurrenten vom Breitbandausbau abhalten, wenn die Hälfte der Bürger in einem Ausbaugebiet mit 1 MBit/s versorgt ist.
Die Bundesregierung hatte im Juli die weiteren Pläne für den Breitbandausbau in Deutschland präsentiert. Diese sehen unter anderem vor, dass bis 2018 alle Haushalte mit einem 50-MBit/s-Zugang ausgestattet werden sollen. Dafür will die Bundesregierung die bestmögliche Kombination verfügbarer Techniken nutzen. Dazu zählen vor allem Glasfaser, DSL, Kabel und Mobilfunk. Darüber hinaus soll der Wettbewerb unter Infrastruktur- und Dienstleistungsanbietern stimuliert werden.
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