BlackBerry und Samsung schließen Partnerschaft

Blackberry Enterprise Services 12 (BES 12) wird Ende-zu-Ende-Verschlüsselung im Zusammenspiel mit Samsung Knox ermöglichen. Die gemeinsame Lösung soll Anfang 2015 verfügbar sein. Der Service wird im Abbonement angeboten. Preise stehen derzeit noch nicht fest.

BlackBerry-CEO John Chen steht vor dem Problem, dass zusammen mit den BlackBerry-Geräten auch die EMM-Lösung BES an Bedeutung verliert. Über die Partnerschaft mit dem führenden Smartphone-Hardware-Anbieter könnte Blackberry hier entgegensteuern. BES 12 wird so für Firmen mit Samsung-Geräten und der Sicherheitslösung Samsung Knox interessant, während die Zusammenarbeit mit dem im MDM-Bereich hoch angesehenen Blackberry für Knox ebenfalls eine Aufwertung bedeutet.

Eine gewisse Unsicherheit in Bezug auf die ungewöhnliche Partnerschaft war in San Francisco selbst Blackberry-CEO John Chen anzumerken, der scherzte, er wisse nicht recht, ob er Samsung Glück für die Zukunft wünschen solle. Schließlich hatte Samsung sein Sicherheitssystem Knox im Februar 2013 als Alternative zu Blackberry für Unternehmen vorgestellt.

Ähnlich wie das Betriebssystem Blackberry 10 erlaubt es Knox, die geschäftlichen und privaten Daten von Mitarbeitern schon auf Anwendungsebene voneinander zu trennen. Dadurch werde das Risiko von Datenverlusten, Viren und Malware-Angriffen reduziert, so Samsung.

Knox baut auf das von der US National Security Agency (NSA) entwickelte Security Enhanced Android (SE Android) auf. Es unterstützt Integritätsmanagement-Services, die in die Hardware und das Betriebssystem implementiert sind. Zudem ist Knox kompatibel zu MDM (Mobile Device Management), VPN (Virtual Private Network) und Verzeichnisdiensten.

Knox 2.0 folgte im Mai 2014. Samsung versprach “führende Plattform-Sicherheit, verbesserte Nutzererfahrung und ein wachsendes Ökosystem, um dem schnell zunehmenden Bedürfnis nach Enterprise Mobility der Kunden zu begegnen.” Außerdem habe man zentrale Verbesserungen zum Schutz der Integrität von Geräten vorgenommen, die vom Kernel bis zum Anwendungseinsatz reichen.

Im Juli erklärte dann Google, dass Teile von Knox in Android Lollipop einfließen sollen. Dazu gehören von Samsung und Google gemeinsam entwickelte Programmierschnittstellen (API) für die Geräte- und Datensicherheit in Enterprise-Umgebungen. Sie sollen auch die Umsetzung von IT-Richtlinien ermöglichen. Die APIs sind Bestandteil der Google Services und stehen damit nicht dem Android Open-Source Project zur Verfügung. Die für Unternehmenskunden relevante Technik fasst Google unter “Android Work” zusammen.

Die von Blackberry jetzt ebenfalls vorgestellten neuen Dienste dienen der Trennung privater und geschäftlicher Daten und vereinfachen die Zusammenarbeit. Dazu gehören ein neuer VPN-Authentifizierungsdienst, eine Erweiterung der Trennung privater und beruflicher Daten mit WorkLife auf Mobilfunkverbindungen sowie Videokonferenzen in BBM Meetings. Noch vor einigen Monaten hatte Chen gegen Knox gewettert und erklärt, dass echte mobile Sicherheit nur mit BlackBerry möglich sei.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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Redaktion

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