Samsung plant eigenen mobilen Bezahldienst

Logo Samsung (Bild: Samsung)

Konkurrenz für Apple Pay: 2015 will Samsung den Bezahldienst an den Start bringen. Dafür kooperiert es mit dem US-Start-up LoopPay. Dieses nutzt eine Technik, die Magnetstreifen von Kredit- und Bankkarten imitiert. Aber auch eine NFC-Unterstützung sei geplant.

Samsung plant für 2015 einen eigenen Bezahldienst und will damit offenbar Apple Pay Konkurrenz machen. Wie Recode berichtet hat der Konzern dafür mit dem US-Start-up LoopPay verhandelt. Mit dem Bezahldienst sollen Nutzer bestimmter Samsung-Smartphones in Einzelhandelsgeschäften statt mit Bargeld oder Kreditkarte mit ihrem Mobilgerät bezahlen können.

Bislang ist aber noch nicht bekannt, ob Samsung und LoopPay bereits eine Vereinbarung getroffen haben. Quellen von Recode zufolge könnten die Verhandlungen noch scheitern. Ein andere wiederum sagte, ein Prototyp des Bezahldiensts funktioniere schon auf einem nicht näher genannten Samsung-Smartphone.

Apple bereits seit September mit eigenem Dienst

Seit etwa drei Monaten bietet Apple einen eigenen Bezahldienst an. Dieser kann aber nur von Nutzern eines iPhone 6 oder iPhone 6 Plus genutzt werden. Halten sie ihr Gerät an ein entsprechendes Bezahl-Terminal können sie Zahlung über den eingebauten Fingerabdruckscanner bestätigen.

Auch Samsungs aktuelles Flaggschiff-Smartphone Galaxy S5 ist mit solch einem Scanner ausgestattet. Dieser soll Recode zufolge auch im Bezahldienst der Südkoreaner eingesetzt werden. Derzeit lässt sich die Technik nutzen, um Zahlungen per PayPal zu autorisieren.

Technik von LoopPay ahmt Magnetstreifen nach

Eine Lizenzvereinbarung mit Samsung verhelfe LoopPay zu der noch benötigten Bekanntheit im Massenmarkt, so Recode weiter. Die Technologie des Start-ups überträgt drahtlos die Bezahldaten von Kredit- und Bankkarten an das Kassensystem eines Ladengeschäfts. Sie lassen sich in verschiedene Hardware-Produkte des Unternehmens integrieren, darunter Handyhüllen und Schlüsselanhänger.

Da die Technik eine echte Kreditkarte nachahme, lasse sie sich in weitaus mehr Geschäften nutzen als Apple Pay oder Google Wallet, ergänzte Recode. Zudem habe LoopPay-CEO Will Graylin bereits Anfang Dezember angekündigt, die Technik seines Unternehmens werde 2015 ihren Weg auf ein Mainstream-Smartphone mit einer sehr großen Verbreitung finden. Den Hersteller des Geräts nannte er jedoch nicht.

NFC-Unterstützung möglich

Die Partnerschaft mit dem nicht genannten Handyhersteller erlaube die Übertragung von Bezahlinformationen per Nahfunktechnik NFC, so Graylin weiter. Derzeit setzt LoopPay ausschließlich auf die eigene Technik, die Magnetstreifen nachahmt. Zudem müssten Nutzer keine App öffnen, um einen Bezahlvorgang auszulösen.

In den USA sind die meisten Bezahlterminals nur mit Lesegeräten für Magnetstreifen ausgestattet. Die hierzulande gebräuchlichen Chips in Kredit- und Bankkarten sind bisher wenig verbreitet. Aufgrund der höheren Sicherheit stellen Banken und Einzelhandel nun vermehrt auf diese Technik um. Neue Lesegeräte unterstützen laut Recode aber oftmals auch NFC, weswegen LoopPay ebenfalls auf diese Technik setze.

Darüber hinaus verhandelt LoopPay dem Bericht zufolge mit Zahlungsanbietern wie Visa, das zu den Investoren von LoopPay gehört, über neue Möglichkeiten, Bezahldaten sicher an Terminals zu übertragen. LoopPay favorisiere ein System, bei dem die Kreditkartendaten eines Verbrauchers durch einen Token, also eine eindeutige ID, ersetzt werden.

Der Einzelhändler erhalte dadurch niemals die eigentlichen Bezahldaten. Der Token werde erst von einer Bank oder einem Zahlungsdienstleister dem eigentlichen Kreditkartenkonto zugeordnet. Diese Technik nutze auch Apple Pay, um Bezahldaten von einem neuen iPhone an ein Kassensystem zu übermitteln.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]