Categories: Green-ITInnovation

Amazon setzt Akkutechnik von Tesla in Rechenzentren ein

Amazon Web Services will die eigenen Rechenzentren künftig mit Akkus des Elektrofahrzeug-Herstellers Tesla Motors ausstatten. Der Konzern will mit ihnen überschüssigen Solarstrom zwischenspeichern. Das System “Business Storage gibt gespeicherten Strom zum Zeitpunkt der größten Auslastung frei, was für niedrigere Stromrechnungen sorgt.”

Bereits 2014 habe der Konzern mit Tests der Hochleistungsakkus begonnen, erklärt AWS-Ingenieur James Hamilton. Amazon habe die Hoffnung, dass solche effizienten Techniken “größere Verbreitung von erneuerbaren Energien im Stromnetz” nach sich ziehen könnten.

“Akkus sind für die Zuverlässigkeit des Rechenzentrums und als KO-Kriterium für den effizienten Einsatz regenerativer Energien wichtig”, schreibt Hamilton. “Sie überbrücken die Lücke zwischen unregelmäßiger Stromerzeugung, aus Quellen wie Wind, und dem konstanten Bedarf eines Rechenzentrums.”

Nun sollen Tests mit Akkus durchgeführt werden, die 4,8 Megawattstunden Energie bereitstellen können, so Hamilton weiter. Als erstes kommen sie im kalifornischen Rechenzentrum US West zum Einsatz – einem von vier US-Standorten des Konzerns.

In Sachen Ökostrom in Rechenzentren gilt Amazon als Nachzügler. Auf lange Sicht will der Konzern zu 100 Prozent erneuerbare Energien zu nutzen. Einen Zeitplan für die Umsetzung des Vorhabens hat es allerdings nicht genannt.

Zunächst hatte Tesla die Akkutechnik für die eigenen Elektrofahrzeuge entwickelt, aber sieht sie mittlerweile als eine Möglichkeit eines zweiten Standbeines. Es beschrieb sich vor kurzem als “nicht nur eine Auto-Firma”, sondern vielmehr “eine Firma für Energie-Innovation”. In diesem Zusammenhang hat CEO Elon Musk ein Produkt namens Powerwall präsentiert. Es ist ein Akkusystem mit wahlweise 7 oder 10 kWh für Wohnhäuser und Büros – insbesondere ergänzend zu einer Photovoltaikanlage. Für größere Betriebe gibt es ein Powerpack mit 100 kWh, wie News.com berichtet.

Mit Amazon Web Services hat Tesla einen der größten Rechenzentrumsbetreiber weltweit als Kunden gewonnen. Wie CEO Jeff Bezos kürzlich anlässlich einer Quartalsmeldung herausstellte, macht diese Sparte des Amazon-Konzerns allein 5 Milliarden Dollar Jahresumsatz.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

Tipp: Kennen Sie die größten Technik-Flops der IT-Geschichte? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 14 Fragen auf silicon.de.

Lesen Sie auch : Nachhaltigkeit von KI messen
Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Ransomware „Marke Eigenbau“

Ransomware-as-a-Service ist ein lukratives Geschäft und in den Händen professionell organisierter Gruppen. Jetzt können Kriminelle…

19 Stunden ago

Bad Bots: Risikofaktor mit hohen Folgekosten

Bad Bots richten nicht nur wirtschaftlichen Schaden an. Laut dem Bad Bot Report von Imperva…

2 Tagen ago

IT-Verantwortliche setzen auf KI-Hosting in Europa

Studie von OVHcloud verdeutlicht Stellenwert von Datenresidenz und Datensouveränität bei KI-Anwendungen.

3 Tagen ago

Studie: KI-Technologie unverzichtbar für zukunftsfähige Paketlogistik

Mit KI können Unternehmen der Paketbranche Prozesse optimieren, Kosten einsparen und sich zukunftssicher aufstellen.

3 Tagen ago

Microsoft Teams in der öffentlichen Verwaltung

Land Niedersachsen schließt datenschutzrechtliche Vereinbarung mit Microsoft zur Nutzung von Teams ab.

4 Tagen ago

Diebstahlsicherung mit KI

Ein Großteil der Inventurdifferenzen im deutschen Einzelhandel wird durch Ladendiebstähle verursacht.

4 Tagen ago