BlackBerry kauft AtHoc

(Bild: BlackBerry)

Das US-Unternehmen bietet sichere Netzwerkkommunikation in Krisensituationen an. BlackBerry will mit der Übernahme das eigene Softwareangebot verbessern. Währenddessen bestätigt der Konzern weitere Stellenstreichungen.

BlackBerry hat die Übernahme der US-Firma AtHoc bekannt gegeben. Das in Kalifornien ansässige Unternehmen ist auf sichere Netzwerkkommunikation in Krisensituationen spezialisiert. Wie Reuters berichtet zählt es unter anderem das US-Verteidigungsministerium, die Homeland Security und das Amerikanische Rote Kreuz zu den Kunden. Die Akquisition soll im November abgeschlossen werden. Details des Kaufs sind nicht bekannt.

AtHoc bietet Software an, mit der Firmen ihre Mitarbeiter in kritischen Situationen per Smartphone, Bildschirm, Radios oder Sirenen warnen kann. Die Dienste der Firma erlaubt Organisationen außerdem, Informationen während Rettungsaktionen zu teilen.

“AtHoc ist ein Alarmsystem, aber es fehlt an mehr Inhalten und diese können wir mit BlackBerry Messenger (BBM) liefern. Dieser bietet nicht nur Text, sondern auch Sprache, Bilder und Videos. Auf diese Weise können wir ihren Kunden eine bessere Erfahrung ermöglichen”, sagte BlackBerry-CEO John Chen in einem Interview mit Reuters.

BlackBerry kauft Athoc. (Bild: BlackBerry/AtHoc)Ziel der Übernahme ist Reuters zufolge, BlackBerrys Softwareumsatz zu steigern. Dafür hat der kanadische Handyhersteller in den vergangenen Monaten mehrere Firmen übernommen.

Im April kaufte BlackBerry den Softwarehersteller WatchDox. Das Unternehmen hat sich auf Datei-Sicherheit und Digital Rights Management spezialisiert. Die WatchDox-Technologie soll das Enterprise Mobility Management Portfolio von BlackBerry erweitern und werde zusammen mit BES12 verfügbar sein.

Bereits vor einem Jahr verstärkte sich BlackBerry mit dem deutschen Sicherheitsanbieter Secusmart. Seit 2009 arbeiten die beiden Unternehmen zusammen. Secusmart-CEO Hans-Christoph Quelle erklärte im Rahmen der Akquisition, das informelle Ziel der Firma immer gewesen sei, ihre Software auf die Endgeräte jedes Kanzlers und Präsidenten der Welt zu bringen.

Im September 2014 folgte das Londoner Start-up Movirtu. Die Virtual SIM der Firma erlaubt auf einer herkömmlichen SIM-Karte sowohl eine geschäftliche als auch eine private Telefonnummer zu nutzen, wobei eine getrennte Abrechnung für Telefonate, Datenübertragung und Messaging entsprechend der jeweiligen Nutzung erfolgt. Die Mitarbeiter können daher einfach zwischen geschäftlichen und persönlichen Profilen wechseln, ohne mehrere Geräte oder SIM-Karten mitführen zu müssen.

Darüber hinaus hat BlackBerry bestätigt, dass es weitere Stellen abbauen wird. Derzeit ist noch nicht klar, wie viele Mitarbeiter bei dieser Entlassungswelle gehen müssen. Wie das Unternehmen aber bestätigt, wurden einige Mitarbeiter in neue Stellen gebracht und andere entlassen.