Hacker nutzen bekannte Schwachstelle in Millionen von Routern aus

O2 DSL-Router (Bild: Telefónica)

Betroffen sind auch hierzulande eingesetzte Geräte von der Deutschen Telekom, O2 und Vodafone. Angreifer können die Kontrolle über einen ungepatchten Router übernehmen. Derzeit schleusen Hacker die Malware für das Mirai-Botnet ein.

Hacker haben angefangen, eine kritische Sicherheitslücke in Routern auszunutzen, die auf der Firmware Arcadyan basieren. Davon betroffen sind Geräte verschiedener Hersteller und Internet Service Provider, darunter Asus, Buffalo sowie die Deutsche Telekom, O2 und Vodafone.

Die Schwachstelle es erlaubt, die Authentifizierung eines Routers zu umgehen. Wie BleepingComputer berichtet, wird sie seit Ende vergangener Woche benutzt, um die Malware des Mirai-Botnets einzuschleusen und die Kontrolle über ungepatchte Router zu übernehmen.

Bei der Lücke mit der Kennung CVE-2021-20090 handelt es sich um eine Path-Traversal-Anfälligkeit mit einer Bewertung von 9,9 Punkten im zehnstufigen Common Vulnerability Scoring System (CVSS). Entdeckt wurde sich bereits am 26. April vom Sicherheitsanbieter Tenable. Am 3. August machten die Forscher zudem Beispielcode für einen Exploit öffentlich.

Kurz darauf entdeckten dem Bericht zufolge Forscher von Juniper Threat Labs Angriffe auf die fragliche Schwachstelle. Angesichts der Vielzahl der betroffenen Gerätehersteller und Modelle gehen die Forscher davon aus, dass mehrere Millionen Geräte angreifbar sind.

“Diese Schwachstelle in der Firmware von Arcadyan besteht seit mindestens zehn Jahren und hat daher ihren Weg durch die Lieferkette in mindestens 20 Modelle von 17 verschiedenen Herstellern gefunden, was in einem von Tenable veröffentlichten Whitepaper behandelt wird”, erklärte Evan Grant, Tenable Staff Research Engineer. Juniper Threat Labs geht davon, dass die Attacken sehr erfolgreich sein werden, da viele Nutzer nicht wüssten, dass ihre Geräte unsicher seien.

Hierzulande sind mindestens mehrere Router von O2, Vodafone und der Deutschen Telekom betroffen, darunter die Modelle O2 HomeBox 6441, Vodafone EasyBox 904, 903 und 802 sowie Telekom Speedport Smart 3. Laut Vodafone-Website liegt vor allem für die EasyBox 904 xDSL kein Firmwareupdate vor. EasyBox 903 und 802 sollten indes nicht angreifbar sein. Besitzer eines Speedport Smart 3 sollten das im Juni veröffentlichte Firmwareupdate schnellstmöglich installieren – falls noch nicht geschehen. Die HomeBox 6441 von O2 ist laut den Forscher angreifbar, falls die Firmwareversion 1.01.36 installiert ist.