Microsoft erschwert Nutzung nicht vertrauenswürdiger Office-Makros

Microsoft Office (Grafik: Microsoft)

Die Änderung gilt etwa ab April 2022 für Word, Excel, PowerPoint und Access. Es entfällt der Button “Bearbeiten”, der mit einem Mausklick Zugriff auf Makros gewährt.

Microsoft hat eine wichtige Änderung für seine Office-Anwendungen angekündigt, die vor allem die Sicherheit verbessern soll. Ab Anfang April will das Unternehmen es seinen Nutzern erschweren, VBA-Makros in Office-Dokumenten zu aktivieren, die über das Internet heruntergeladen oder als Dateianhang per E-Mail verschickt wurden.

Standardmäßig sollen solche Makros nun nicht mehr nur blockiert werden, es soll vor allem nicht mehr möglich sein, sie mit einem Mausklick wieder zu aktivieren. Die Änderung gilt nach Angaben des Unternehmens für die Windows-Versionen Access, Excel, PowerPoint, Visio und Word.

Statt eines “Bearbeiten”-Buttons sollen Nutzer künftig zur Aktivierung von Makros zuerst auf einen Button “Mehr erfahren” neben einem Warnhinweis zu einem möglicherweise gefährlichen Makro klicken. Dieser hält dann weitere Informationen zum Umgang mit Makro aus nicht vertrauenswürdigen Quellen bereit. Derzeit müssen Hacker ihre Opfer nur dazu verleiten, auf den “Bearbeiten”-Button zu klicken, um Schadsoftware per Makro einzuschleusen.

Anfänglich wird das Update nur an den Current Channel der Office-Anwendungen ausgeliefert. Zu einem späteren Zeitpunkt soll es auch über andere Kanäle wie Monthly Enterprise und Semi-Annual Enterprise verteilt werden. Microsoft plant die Sicherheitsfunktion aber auch für Office Long Term Servicing Channel, Office 2021, 2019, 2016 und 2013.

Der ehemalige Microsoft-Mitarbeiter und Sicherheitsexperte Kevin Beaumont stufte die Ankündigung als “richtungsweisend” für die Cybersicherheitsbranche und auch für Nutzer ein. Makros seien für rund 25 Prozent aller Ransomware-Infektionen verantwortlich – seine Schätzung bezeichnete er als “sehr konservativ”.