Teams: Microsoft droht neue EU-Kartelluntersuchung

Microsoft Teams (Bild: Microsoft)

Es geht um die Integration von Teams in Office 365. Die EU fordert offenbar weitreichendere Abhilfemaßnahmen als von Microsoft angeboten.

Microsoft droht offenbar eine weitere kartellrechtliche Untersuchung durch die Europäische Kommission. Auslöser ist eine Beschwerde von Slack wegen der Integration von Teams in Office 365, wie die Agentur Reuters berichtet. Gespräche zur Beilegung des Kartellstreits zwischen EU und Redmond sind demnach gescheitert.

Microsoft hatte 2017 Teams, einen Slack-Konkurrenten, der ähnliche Funktionen für die Unternehmenskommunikation und -zusammenarbeit bietet, kostenlos in Office 365 aufgenommen. 2020 hatte das Unternehmen, das inzwischen zu Salesforce gehört, seine Beschwerde eingereicht. Der Softwarekonzern soll seine dominante Stellung im Markt für Produktivitätssoftware benutzen, um den Wettbewerb im Bereich Unternehmenskommunikation zu behindern.

Microsofts Abhilfemaßnahmen unzureichend

Als Abhilfemaßnahme schlug Microsoft dem Bericht zufolge unter anderem vor, den Preis von Office-Paketen ohne Teams zu reduzieren. Die EU habe jedoch eine höhere Preissenkung verlangt, als Microsoft bereit war, anzubieten. Auf Nachfrage von Reuters teilte Microsoft mit: “Wir arbeiten weiterhin kooperativ mit der Kommission in ihrer Untersuchung zusammen und sind offen für pragmatische Lösungen, die den Bedenken der Kommission Rechnung tragen und den Kunden zugutekommen.”

Verhandlungen mit der EU-Kommission über die geplante Übernahme von Activision Blizzard konnte Microsoft zuletzt erfolgreich abschließen. Die in dem Zusammenhang angebotenen Abhilfemaßnahmen stufte die Kommission als ausreichend ein, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten – anders als die Wettbewerbshüter in Großbritannien und den USA.

Für Microsoft wäre es nicht das erste Kartellverfahren der EU. Wegen der Bündelung von Produkte wie Browser und Media Player in Windows musste der Softwarekonzern bereits Strafzahlungen in Höhe von rund 2,2 Milliarden Euro leisten.