Digitale Transformation verstärkt Fachkräftemangel

Aufgrund steigender digitaler Anforderungen müssen Unternehmen alternative Personalquellen erschließen.

IT-Führungskräfte weltweit haben laut einer Umfrage von Equinix ernsthafte Schwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeitende zu finden und zu halten. Mehr als die Hälfte der IT-Entscheider in Deutschland bewerten den Mangel an IT-Fachkräften als eine zentrale Gefahr für ihr Unternehmen. Sie hätten aufgrund der immer schneller fortschreitenden Veränderungen im Technologiebereich Schwierigkeiten, entsprechend qualifizierte Mitarbeitende zu finden, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu bewältigen.

Falsche Qualifikationen 

In deutschen Unternehmen sind IT-Techniker, Sicherheitsadministratoren und Cloud-Computing-Spezialisten die derzeit gefragtesten Fachkräfte. IT-Führungskräfte gehen davon aus, dass die Engpässe bei den technischen Fähigkeiten auch in Zukunft in einer ähnlichen Größenordnung bestehen werden. Besonders die Nachfrage nach KI und maschinellem Lernen wird stetig zunehmen. Die nach Fachkräften suchenden Unternehmen kämpfen häufig mit zwei Problemen: Es bewerben sich viele Interessenten auf Stellen trotz falscher Qualifikationen und es ist schwierig, gute Talente an das Unternehmen zu binden.

Als Reaktion auf den Fachkräftemangel bemühen sich viele Unternehmen intensiv um die Umschulung von Fachkräften aus anderen BereicheIT-FacFn. So gaben knapp die Hälfte der Befragten in Deutschland an, Arbeitskräfte aus ähnlichen Branchen weiterzubilden, während 30 Prozent versuchen, ihre Belegschaft um Mitarbeitende aus branchenfremden Bereichen zu ergänzen. Aufgrund der jüngsten Entlassungen und Arbeitsniederlegungen auf dem Arbeitsmarkt, die Arbeitnehmende dazu veranlassen, nach alternativen Karrieremöglichkeiten Ausschau zu halten und sich neue Fähigkeiten anzueignen, können sich insbesondere aus- und weiterbildungsorientierte Technologieunternehmen Hoffnung machen, offene Stellen mit frischem Personal zu besetzen.

Quereinsteiger überbrücken Engpässe

Die häufigsten Quellen für Berufsumsteiger sind in Deutschland der Einzel- und Großhandel, die Fertigungsindustrie sowie Verwaltung und Unternehmensdienstleistungen. Nicht selten sind es solche umgeschulten Arbeitskräfte, die Engpässe in bestimmten Bereichen überbrücken, indem sie als Sicherheitsadministratoren (44 Prozent), IT-Techniker (41 Prozent) oder als Cloud-Computing-Spezialisten (27 Prozent) in Unternehmen ausgebildet und tätig werden.

In Deutschland arbeitet Equinix mit dem dib – deutscher ingenieurinnenbund e.V. – zusammen, um Frauen für die Branche zu begeistern. Zu den weiteren globalen Initiativen gehören “New To Career”, das auf neue Hochschulabsolventen ausgerichtet ist, sowie Talentprogramme für Geflüchtete. Neben solchen Maßnahmen suchen Unternehmen außerdem über Hochschul- und Ausbildungsprogramme neue Mitarbeitende. IT-Führungskräfte in Deutschland gaben an, dass ihre Unternehmen vor allem Partnerschaften mit Hochschuleinrichtungen eingehen, indem sie sich an Ausbildungsprogrammen beteiligen und an Karrieremessen an Hochschulen teilnehmen.