Virtuelle Maschinen und Container aus einem Guss

Unternehmen, die Virtualisierungsumgebungen einsetzen, müssen bestehende Anwendungen weiter nutzen und parallel neue Technologien einführen, sagt Jens Gerlach von Red Hat.

Neue Technologien wie Kubernetes haben dazu geführt, dass Container und nicht mehr virtuelle Maschinen zum zentralen Baustein der IT-Infrastruktur geworden sind. So wie virtuelle Maschinen isolierte Betriebssysteme auf einem einzigen physischen Server einrichten, schaffen Container isolierte Umgebungen für die Applikationsausführung innerhalb eines einzigen Betriebssystems.

Erstellung Cloud-nativer Anwendungen

Mit Containern steht ein neuer Ansatz für die Entwicklung und Bereitstellung von Anwendungen zur Verfügung. Container ermöglichen Entwicklern die Erstellung effizienter Cloud-nativer Anwendungen, die mit Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen integriert werden können. Darüber hinaus wurden mit Container-Orchestrierungsplattformen Tools und Automatisierungen eingeführt, die IT-Teams dabei helfen, das Lifecycle Management dieser Anwendungen in umfangreichen Hybrid-Cloud-Umgebungen zu optimieren.

Container und Cloud-native Anwendungen sind damit auch eine Antwort auf die Herausforderungen und Limitationen von traditionellen VM-Architekturen. Sie bieten zum Beispiel keine effiziente Unterstützung der Applikationsmodernisierung oder der Entwicklung neuer Anwendungen, sodass die Produktivität der Entwickler beeinträchtigt wird. Auch die steigenden Kosten für bestehende Virtualisierungslösungen sind zu berücksichtigen.

Unternehmen setzen weiterhin auf virtuelle Umgebungen

Die technologischen Innovationen ändern aber nichts daran, dass viele Unternehmen vor der Herausforderung stehen, einerseits neue Plattformen einzuführen und andererseits auch die bestehende Infrastruktur am Laufen zu halten. Schließlich werden etliche Unternehmen auf absehbare Zeit weiterhin auf virtuelle Umgebungen setzen oder setzen müssen. So geht Gartner davon aus, dass „trotz der Cloud-Migration und Container-Einführung 70 Prozent der x86-Workloads in Rechenzentren bis 2027 weiterhin eine Hypervisor-basierte Virtualisierung nutzen werden“.

Es stellt sich nun die Frage, wie die neue und alte Welt am besten in Einklang zu bringen sind. Hier kommen zunehmend neue Cloud-native Anwendungsplattformen ins Spiel, die sowohl virtuelle Maschinen als auch Container in hybriden Cloud-Umgebungen unterstützen, und zwar mit hoher Konsistenz hinsichtlich des Managements und Betriebs. IT-Teams können damit auf der einen Seite alle Workloads – ob virtualisiert oder in Containern – mit einheitlichen Prozessen und Tools bereitstellen und verwalten. Auf der anderen Seite ist es ihnen so auch möglich, von Innovationen in Bereichen wie Monitoring, Entwicklung und Pipelines, GitOps, Service Meshes oder serverlosen Technologien zu profitieren. Das heißt, Unternehmen können weiterhin ihre herkömmlichen virtualisierten Workloads ausführen und sich gleichzeitig auf zukünftige Anwendungsmodernisierungen und Cloud-native Ansätze konzentrieren.

Nutzung einer zentralen, skalierbaren und flexiblen Plattform

Prinzipiell ist die Einführung neuer Anwendungsumgebungen mit Kosten verbunden. Allerdings sollten Unternehmen dabei auch immer die Chance ergreifen, eine Abwägung vorzunehmen, in welcher Form sie bei der traditionellen Virtualisierung bleiben wollen. Eine zukunftssichere Variante ist dabei die Nutzung einer zentralen, skalierbaren und flexiblen Plattform für virtuelle Maschinen und Container. Damit können Unternehmen die Prinzipien der modernen Anwendungsentwicklung auch bei ihren virtuellen Maschinen umsetzen und alle Applikationen und Workloads konsistent im eigenen Rechenzentrum, in Edge- oder in Hybrid-, Private- und Public-Cloud-Umgebungen ausführen. So besteht eine maximale Flexibilität bei der Bereitstellung von Infrastruktur und Anwendungen im Hinblick auf heutige und künftige Geschäftsanforderungen.

 

Jens Gerlach

ist EMEA Go-to-Market Specialist Application Innovation & Modernization bei Red Hat.