“Yahoo hat im Lauf der Jahre erheblich in den Bereich Forschung und Entwicklung investiert, was zu zahllosen patentierten Technologien geführt hat, die andere Unternehmen lizenziert haben”, zitiert All Things Digital einen Yahoo-Sprecher. “Diese Technologien sind die Grundlage für unser Geschäft, das monatlich von 700 Millionen Besuchern genutzt wird, und stehen für den Erfindergeist, mit dem Yahoo aufgebaut wurde.”

Da es keine Einigung mit Facebook gebe, sei Yahoo nun gezwungen, ein Bundesgericht anzurufen. “Wir sind zuversichtlich, dass wir uns durchsetzen werden”, ergänzte der Sprecher.

Drei der fraglichen Schutzrechte (6.907.566, 7.100.111 und 7.373.599) beschreiben “Methoden und Systeme für eine optimale Platzierung von Anzeigen auf einer Webseite”. Das Patent 7.269.590 bezieht sich auf die Anpassung der Darstellung von Informationen, die zu einem Nutzer eines Social Network gehören. Zudem soll Facebook unerlaubt eine geschützte Technik verwenden, die es Nutzern erlaubt, basierend auf den Genehmigungen eines anderen Nutzers, eine Vorschau von ausgewählten Inhalten aufzurufen.

Schon Ende Februar hatte Yahoo Facebook mit einer Patentklage gedroht, falls das Soziale Netzwerk kein Lizenzabkommen unterzeichne. Die Initiative dafür ging angeblich vom neuen Yahoo-CEO Scott Thompson aus. Jetzt sieht es so aus, als seien die Gespräche mit Facebook gescheitert.

Facebook trifft die Klage aber nicht unvorbereitet. In aktualisierten Unterlagen zu seinem Börsengang erwähnt das Unternehmen einen Brief von Yahoo, in dem sogar 13 Patente genannt werden, die Facebook verletzen soll. Facebook prüfe die Vorwürfe und erwarte, dass sich auch im Zusammenhang mit dem geplanten Börsengang die Zahl der Klagen gegen das Unternehmen erhöhen könne.

“Wir sind enttäuscht, dass Yahoo, ein langjähriger Geschäftspartner von Facebook und ein Unternehmen, das erheblich von seinen Verbindungen zu Facebook profitiert, sich zu einer Klage entschlossen hat”, sagte ein Facebook-Sprecher in einer ersten Stellungnahme. Man habe von Yahoos Entscheidung gleichzeitig mit den Medien erfahren. “Wir werden uns energisch gegen dieses rätselhafte Vorgehen verteidigen.”

[mit Material von Emil Protalinski, ZDNet.com]

Silicon-Redaktion

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