1,2 Milliarden Dollar hat vor rund drei Jahren HP für den strauchelnden Handheld-Pionier Palm bezahlt. Und Jon Rubinstein hat damit jetzt ein Problem. Hätte er von HPs Plänen schon vorher gewusst, dann hätte er das Unternehmen niemals verkauft, gesteht er jetzt.
In einem Interview mit dem Branchendienst Fierce Wireless erklärt er auf die Frage, was er im Nachhinein beim Rollout von WebOS aus heutiger Sicht anders gemacht hätte, dass er heute sehr wahrscheinlich diesen Deal nicht mehr unterstützen würde.
“Man könnte auch von Verschwendung sprechen”, erklärt Rubin. “Wenn wir gewusst hätten, dass sie es einfach nur abschalten und dem Betriebssystem niemals eine echte Chance zu reifen einräumen würden, warum hätten wir dann das Unternehmen verkaufen sollen”
Die Frage sollte vielmehr sein, warum hat HP Palm gekauft. Dennoch: 2010 legte HP 1,2 Milliarden Dollar für Palm auf den Tisch. Nur ein Jahr später verkündete CEO Leo Apotheker dann, dass man WebOS nicht mehr weiter entwickeln würde. Nachfolgerin Meg Whitman hat das Betriebssystem dann als Open Source offen gelegt und ebenso das Enyo-Application-Framework. Seit Februar dieses Jahres gehört WebOS zu LG. Der Hersteller verwendet WebOS jetzt in SmartTVs.
Tatsächlich könnte man da von Verschwendung sprechen, denn Palm und WebOS waren in einigen Belangen ihrer Zeit voraus, so sieht es heute zumindest Rubinstein: “Wenn man sich heute die Notifications in Mac OS X anschaut, dann sieht das aus wie WebOS.” Auch einige Features in Adroid, iOS oder Windows Phone seien zunächst in WebOS aufgetaucht.
Dennoch hatte Palm ein echtes Problem. Schon bevor iPod-Schöpfer Rubinstein 2009 die Leitung von Palm übernommen hatte, schrammte Palm an der Pleite entlang. Mit einer weiteren Finanzierungsrunde im Jahr 2007 konnte Palm die Entwicklung des Mobilbetriebssystems WebOS vorantreiben. Um so mehr bereut Rubinstein jetzt den Verkauf an HP. Spotlighting, Multitasking oder Cards nennt er als Errungenschaften Palms. “Wir haben eine Menge Sachen gemacht, die sehr sehr innovativ waren.”
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