Categories: PolitikRecht

Aktenschränke der Stasi und der NSA im Vergleich

Links die Fläche, die nötig ist, um die Stasi-Unterlagen zu archivieren. Rechts ist nur ein verschwindend geringer Teil der nötigen Fläche zu sehen, die nötig wäre um die Kapazität der NSA in Aktenschränken unterzubringen. Quelle: Open Data City

Der Data-Journalismus ist eine neue Form der Berichterstattung. Da unsere Welt immer mehr von Zahlen und Informationen mitbestimmt wird, wird es auch zunehmend interessant, einen Blick auf solche Zahlenmonstren zu werfen.

Jetzt haben sich die Experten von OpenData City aus Berlin, einer auf die Visualisierung von Datenmengen spezialisierten Agentur, einmal das Thema Aktenschränke vorgenommen.

Inspiriert wurden sie dabei von einer Aussage von Bundespräsidenten Joachim Gauck, der im ZDF-Sommerinteview dem deutschen Volk erklärte:


“Wir wissen zum Beispiel, dass es nicht so ist wie bei der Stasi und dem KGB, dass es dicke Aktenbände gibt, in denen unsere Gesprächsinhalte alle aufgeschrieben und schön abgeheftet sind. Das ist es nicht.”

Warum das nicht so ist, hat Open Data City jetzt in einer Eindrucksvollen App festgehalten. In Utah hält die NSA Berichten zufolge eine Anlage mit einer Speicherkapazität von 5 Milliarden Terabyte (5 Zettabyte) vor. Würde man diese Informationen ausdrucken und davon ausgehen, dass in einem Aktenschrank mit 60 Ordnern eta 120 MB Informationen gespeichert sind, dann müsste das Archiv der NSA 17 Millionen Quadratkilometer Fläche einnehmen.

Auch die Datensammlung der Stasi war gewaltig. Und doch ist die Kapazität der amerikanischen Version knapp 1 Milliarde Mal größer als die rund 200 Aktenkilometer, die Gauck seinerzeit als Leider der Stasi-Unterlagen-Behörde verwaltete. Kein Wunder also, dass da sogar alte Stasi-Offiziere den Hut ziehen.

Redaktion

View Comments

  • Ein bisschen Recherche könnte helfen, was den "verschwindend geringen Teil von 17 Quadratkilometern" betrifft: die Fläche entspricht ziemlich genau der Größe Oberbayerns (nicht zu verwechseln mit "Bayern"; das hat rd. 70 Mio. km²).
    Aber das wäre das erste Mal, dass Berliner keine Berührungsängste gegenüber den Südlichtern hätten :-).
    Sonnige Grüße aus München.

    • Klugscheiß:
      Aber dir würde auch ein bisschen Recherche auch nicht schaden: mit "verschwindend gering" ist der kleine Aussnitt der imaginären Aktenschrankfläche der NSA (Da dieser ja viel viel viel größer wird, wenn man rauszoomt (vgl. http://apps.opendatacity.de/stasi-vs-nsa/).
      Desweiteren hat Oberbayern eine Fläche von 17.000 km^2 (nicht 17 qkm, wie zum Beispiel die FLäche von Russland) und ganz Bayern eine Fläche von 70.000 km^2 (nicht 70 Mio., das wäre zum Beispiel die Fläche des indischen Ozeans (mehr als die Fläche von Nordamerika und Russland), dem drittgrößten Gewässer der Erde)

      ;);)

Recent Posts

Podcast: Zero Trust zum Schutz von IT- und OT-Infrastruktur

"Das Grundprinzip der Zero Trust Architektur hat sich bis heute nicht geändert, ist aber relevanter…

3 Tagen ago

Malware April 2024: Aufstieg des Multi-Plattform-Trojaners „Androxgh0st“

Androxgh0st zielt auf Windows-, Mac- und Linux-Plattformen ab und breitet sich rasant aus. In Deutschland…

3 Tagen ago

Selbstangriff ist die beste Verteidigung

Mit autonomen Pentests aus der Cloud lassen sich eigene Schwachstelle identifizieren.

4 Tagen ago

Prozessautomatisierung im Distributionslager

Die Drogeriekette Rossmann wird ihr neues Zentrallager in Ungarn mit Software von PSI steuern.

5 Tagen ago

Wie autonome Fahrzeuge durch Quantencomputing sicherer werden können

Automobilhersteller planen, Quantentechnologie zunehmend auch bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) einzusetzen.

5 Tagen ago

Heineken plant Bedarfe mit KI-Lösung von Blue Yonder

Blue Yonder soll mehr Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette der internationale Brauerei ermöglichen.

5 Tagen ago