Categories: Unternehmen

Augmented Reality sorgt für den Rundumblick im Auto

Forscher an der japanischen Keio University arbeiten an einem “transparenten” Auto. Dafür setzen sie auf die Augmented-Reality-Technologie. Ziel ist es Fahren sicherer zu machen, indem der tote Winkel beseitigt wird. Das berichtet das Website IEEE Spectrum.

Japanische Forscher wollen den toten Winkel beim Autofahren beseitigen. (Screenshot: silicon.de/YouTube)

Die Idee dahinter ist recht einfach. Eine Kamera nimmt auf, was außerhalb des Autos passiert und ein Projektor überträgt die Videos auf Türen und Böden. Somit entsteht der Eindruck eines gläsernen Autos. Allerdings haben sich die Forscher einem Problem gegenüber gesehen. Die Materialien in einem Fahrzeug ermöglichen nur ein flache und ungenaue Abbildung der Außenwelt, die im schlimmsten Falle mehr ablenkt als hilft.

Daher haben sie eine neue Art von Projektionsfläche entwickelt, die sogenannte Retroreflective Projection Technology (RPT). Sie besteht aus 50 Mikrometer großen Glasperlen, die das Licht auf dieselbe Weise reflektieren, wie es aufgenommen wurde. Somit können vollständige stereoskopische 3D-Bilder von Gegenständen entstehen, die die Kamera aufgezeichnet hat. Der Bildschirm kann den Forschern zufolge über jeden Untergrund gezogen werden und sich somit dem Design des Wageninneren wie Türen und Sitze anpassen. Benötigt wird dann nur noch ein Einwegspiegel.

Getestet haben die Forscher ihre Entwicklung in einem Toyota Prius. Dabei haben sie die komplette Umgebung hinter dem Auto projiziert. Das System funktioniere auch wenn Menschen auf der Rückbank sitzen, so die Forscher. Auf diese Weise solle sich der Fahrer “natürlicher” verhalten, wenn er beim Rückwärtsfahren nach hinten schaut. Allerdings muss noch getestet werden, ob das System tatsächlich zu mehr Sicherheit führt oder doch eine zu große Ablenkung darstellt.

RPT kann aber auch für andere Zwecke genutzt werden. Es könnte zum Beispiel in Arbeitshandschuhe integriert werden. Arbeiter würden auf diese Weise einen vollständigen Überblick über ihren Arbeitsbereich erhalten, ohne das Gegenstände oder ähnliches von den Händen verdeckt werden. Auch möglich wäre, einen fensterlosen Raum mit einem virtuellen Blick nach draußen auszustatten.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Selbstangriff ist die beste Verteidigung

Mit autonomen Pentests aus der Cloud lassen sich eigene Schwachstelle identifizieren.

3 Stunden ago

Podcast: Zero Trust zum Schutz von IT- und OT-Infrastruktur

"Das Grundprinzip der Zero Trust Architektur hat sich bis heute nicht geändert, ist aber relevanter…

6 Stunden ago

Prozessautomatisierung im Distributionslager

Die Drogeriekette Rossmann wird ihr neues Zentrallager in Ungarn mit Software von PSI steuern.

12 Stunden ago

Wie autonome Fahrzeuge durch Quantencomputing sicherer werden können

Automobilhersteller planen, Quantentechnologie zunehmend auch bei fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) einzusetzen.

22 Stunden ago

Heineken plant Bedarfe mit KI-Lösung von Blue Yonder

Blue Yonder soll mehr Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette der internationale Brauerei ermöglichen.

1 Tag ago

Industrie erwartet durch KI deutlichen Produktivitätsschub

Davon gehen laut der aktuellen Studie „Performance-Treiber 2024“ acht von zehn Industrieunternehmen aus.

2 Tagen ago