Mini-Notebook EeePC: Asus bereinigt GPL-Verstoß

Der Blogger und Softwaretechniker Cliff Biffle hat vor wenigen Tagen darauf hingewiesen, dass das veröffentlichte Quellcodepaket zum Mini-Rechner EeePC nicht alle notwendigen Informationen enthält. Asus hat nun nachgebessert und zusätzliche Informationen, die durchgeführte Änderungen betreffen, offengelegt.

Beim EeePC handelt es sich um ein Mini-Notebook, das mit einer angepassten Version von Xandros-Linux und einigen Open-Source-Programmen ausgeliefert wird. Damit ergibt sich auch die Möglichkeit des günstigen Preises von 300 Euro. Linux steht unter der GPL (GNU General Public License). Diese erlaubt die Modifikation sowie den Verkauf der freien Software, allerdings nur unter der Bedingung, dass der Hersteller den Quellcode der verwendeten Software inklusive aller Änderungen ebenfalls veröffentlicht. Die GPL verpflichtet Asus also zur Offenlegung.

Biffle vermutete hinter der unzureichenden Publikation jedoch mehr ein Versehen von Seiten Asus und weniger böse Absicht. Der Elektronikhersteller hat mittlerweile auch nachgebessert und weitere Datenpakete zum Download bereit gestellt. In einer Stellungnahme erklärt der Hersteller zudem, dass man den Geist der GPL immer respektiert habe und der unvollständige Quellcode auf den Fehler eines Technikers zurückzuführen ist. Man arbeite daran, die vollständige Publikation des Source Codes über Foren und auf seinen Webseiten anzubieten, berichtet das Branchenportal DigiTimes. Biffle gibt sich vorerst zufrieden und schreibt: “Es sieht danach aus, dass Asus seinen Fehler eingesehen hat und daran geht, ihn zu beheben.”

Der EeePC wurde im Sommer erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und wird Anfang Dezember auch in den heimischen Läden erhältlich sein. “Das Gerät wird mit vier Gigabyte Speicher und sieben Zoll großem Display im heimischen Handel zu kaufen sein”, sagt Holger Schmidt, Pressesprecher von Asus. Asus setzt große Hoffnungen auf den EeePC. Der Mini-Laptop kann aufgrund von geringer Größe und Gewicht überall hin mit genommen werden und soll als Gerät für E-Mail, Internetsurfen, Webkommunikation sowie für Office-Anwendungen dienen. Bis Ende 2008 soll eine Millionen EeePCs abgesetzt werden.

Silicon-Redaktion

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