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GSM-Netztest in Bagdad war PR für Lizenzanwärter

Das plötzlich funktionierende Mobilfunknetz Bagdad, das zu Beginn der Woche die Besitzer von GSM-Handys in der irakischen Hauptstadt erstaunte, hatte der in Bahrain ansässige Netzbetreiber Batelco in Betrieb genommen. Das Unternehmen stellte jetzt klar, man habe das Netz probeweise aktiviert.
Der Testbetrieb, wie der Anbieter das rätselhafte Erscheinen einer Mobilfunkverbindung in Bagdad nennt, hatte wohl Methode. Denn im Irak laufen derzeit die Verhandlungen über die Vergabe der Lizenzen für die Mobilfunknetze. “Wir hoffen, dass wir auch eine Lizenz erhalten”, sagte der Regionalchef von Batelco. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Firma in den kommenden anderthalb Jahren insgesamt 53 Millionen Dollar in den Ausbau investiert werden sollten.

Geplant sei ein Netz auf der Basis der US-Technologie CDMA. Im kriegsverwüsteten Land, das eigentlich andere Sorgen hat als die Inbetriebnahme eines Handynetzes, wird aber noch diskutiert, ob man sich nicht lieber für den europäischen Standard GSM entscheiden sollte.

Rund 3000 Anrufe wurden während des Netzbetriebs von Batelco, das zu 20 Prozent der britischen Cable & Wireless gehört, registriert. Hauptsächlich Ausländer, die derzeit in Bagdad arbeiten, besitzen entsprechende Geräte. Batelco will, wenn das Unternehmen Lizenzen erhält, zunächst kostenlose Handys an die Polizei und Rettungsdienste verteilen. Ein selbstloses Vorhaben sicherlich, aber auch wieder ein bisschen PR. Vielleicht hilft’s ja.

Silicon-Redaktion

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