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Red Hat: Dieses Jahr kommt auch der Massenmarkt dran

Es ist selten der Fall, dass sich ein Unternehmen freut, wenn die Konkurrenz eine Kampagne gegen das eigene Produkt fährt. Bei Red Hat ist das anders. Paul Salazar, Marketingdirektor für Europa, gab sich hoch erfreut über die Kampagne von Microsoft: “Das beweist, dass wir gegen Microsoft konkurrenzfähig geworden sind”. Zumindest was das Enterprise-Linux (EL) angeht. Hier habe sich in den letzten Jahren einiges getan und Red Hat habe für die Zukunft von EL schon sehr konkrete Pläne, was vor allem mit dem starken Engagement von Partnern wie IBM oder Dell zusammenhänge.
Doch auch Red Hat sieht, dass der Desktop bei Linux immer wichtiger wird. Salazar erklärte, dass Linux ja schon auf dem Desktop laufe und mit Open Office gebe es ja auch schon sehr gute Anwendungen für den täglichen Gebrauch. Für den ‘anderen’ Desktop, den Massenmarkt, sei das Betriebssystem aber noch nicht reif. Doch auch hier wolle Red Hat etwas unternehmen. Über Wandelanleihen, Kapitalgeber und Lizenzen habe Red Hat eine Kriegskasse zusammengetragen, in der 600 Millionen Dollar darauf warten, ausgegeben zu werden.

“Wir kaufen und investieren”, sagte Salazar “und wir werden sicherlich auch in Richtung Desktop investieren.” Im Laufe dieses Jahres sollte sich da schon etwas in Richtung Massenmarkt getan haben, “aber es ist noch zu früh, etwas genaues zu sagen”, so der Marketingdirektor. “Wir haben damit angefangen, in den Bereich der High-end-Anwendungen zu investieren und Applikationen wie Oracle-Produkte zu integrieren.” Damals sei das Unternehmen noch zu klein gewesen, um auch parallel einen User-freundlichen Desktop zu entwickeln. “Jetzt haben wir mehr Ressourcen”, erklärt Salazar die ‘Verspätung’ beim Desktop.

Enterprise-Applikationen bleiben aber weiterhin erste Priorität für das Open-Source-Unternehmen, wie auch die Übernahme von Sistina zeige. So hat sich die Zahl der Anwendungen für Red Hat Enterprise Linux 2003 mehr als verzehnfacht. Unterstützt werden Produkte von Herstellern wie SAP, Oracle, EMC, Bea und Veritas. Für die CeBIT sei von Red Hat ein neuer Web-Application-Server zu erwarten und es werde auch Neuigkeiten für Themen wie Embedded-Linux geben.

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Silicon-Redaktion

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