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Analysten: Weltklasse-IT muss nicht die Welt kosten

Wer IT-technisch das Beste vom Besten braucht, muss nicht zwingend tief in die Tasche greifen. Eine gründliche Priorisierung der täglich anstehenden Aufgaben und eine neue Personalstruktur nützt viel mehr, sagen die Analysten der Hackett Group. Sie raten zur Devise: Weg von teuren Investitionen in die IT-Infrastruktur und hin zu Applikations-Management und Software-optimierten Geschäftsprozessen.

IT-Verantwortliche mit überdurchschnittlichen Erfolgen in der täglichen Arbeit – gemessen an Produktivität und Kosteneinsparungen, sowie anderen Faktoren des IT-Lebens – geben etwa 18 Prozent weniger Geld aus und arbeiten mit 36 Prozent weniger Personal als ihre Kollegen in den Wettbewerbsunternehmen derselben Größenordnung. Dessen ungeachtet bewältigen sie ihre Projektaufgaben um 30 Prozent häufiger pünktlich und – damit nicht genug – sie bleiben auch noch unter dem veranschlagten Budget.

In Zahlen: Die erfolgreichsten DV-Leiter setzen pro Endanwender im IT-Infrastrukturbereich etwa 1686 Dollar ein, die Anwender in anderen Firmen brauchen für die selben Aufgaben pro Nutzer 2183 Dollar. Und nur 9,2 Vollzeit-Fachkräfte betreuen hier 1000 Endanwender, im Vergleich zu 21,7 Mitarbeitern, die in nicht so sparsamen Unternehmen 1000 Anwender betreuen.

Wie sie das machen? Eine genaue Antwort darauf geben die Analysten nicht, aber sie stellen fest: Die Weltklasse-CIOs sparen im Vergleich 23 Prozent bei der Infrastruktur und setzen allein in diesem Bereich um 58 weniger Fachpersonal ein als ihre Kollegen. Manche erreichen dies der Marktforschungsfirma zufolge durch mehr Outsourcing, andere standardisieren sehr stark und bemühen sich erfolgreich, ihre Geschäftsabläufe weniger komplex zu gestalten. Ihre Mitarbeiter können sich besser auf die strategischen Aufgaben der IT konzentrieren: Application Management erfordert in den Vorzeige-IT-Abteilungen demnach mehr als die Hälfte des IT-Fachpersonals.

“Eine grundlegende Strategie von World-Class-Führungskräften ist, die Kosten von Commodity IT-Services, wie Desktop Management und Network Administration zu reduzieren. Sie erreichen dies, indem sie auf eine Kombination aus größerer Prozessdisziplin, einem höheren Compliance-Niveau und erfolgreichen Outsourcing-Partnerschaften setzen”, so Beth Hayes, Senior Director IT Transformation und Hackett Fellow.

Ergänzend sagt David Hebert, Hackett IT Practice Leader, dass die Wettbewerber der Erfolgreichen oft mit sehr verstreuten Architekturen zu tun haben, die nur mangelhaft verwaltet werden. Diese führten in der gesamten Organisation zu größerer Komplexität und höheren Kosten. Er hat sogar beobachtet, dass einige Firmen täglich damit kämpfen müssen, “einfach nur alles am Laufen zu halten, statt IT-Investitionen zu tätigen, die ihre Gesamtkosten reduzieren oder ihre Effektivität steigern”.

Silicon-Redaktion

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