Microsoft fühlt sich von Kartellwächtern ungerecht behandelt

Im Katz- und Maus-Spiel zwischen Microsoft und der Europäischen Union hat sich der Softwarekonzern auf die Taktik ‘Angriff ist die beste Verteidigung’ verlegt. Redmond beschuldigt die Wettbewerbshüter seit neuestem, wichtige Dokumente zurückzuhalten, die dem Unternehmen dabei helfen könnten, sich gegen die Vorwürfe zu verteidigen. Das geht aus dem Schreiben des Microsoft-Anwalts Ian S. Forrester an die Europäische Kommission hervor.

Die EU hatte Microsoft kürzlich mit einer Strafe von täglich 2 Millionen Euro gedroht, sollte der Konzern nicht endlich die geforderten Anordnungen umsetzen und die Konkurrenz mit den versprochenen Informationen versorgen. Microsoft hat nun bis zum 15. Februar Zeit, um auf die Vorwürfe zu reagieren.

Bislang habe man jedoch keine Gelegenheit gehabt, die Dokumente einzusehen, aus denen die Gründe für die Entscheidung der Kommission ersichtlich werden, beklagt Redmond. “Alles was wir wollen, ist der Zugang zu unserer Akte”, so Microsoft-Sprecher Tom Brookes gegenüber dem Wall Street Journal. “Das ist eine grundlegende Frage der Fairness und Transparenz.” Microsofts Anfrage in dieser Sache werde noch diskutiert, sagte dazu EU-Sprecher Jonathan Todd. “Es ist deshalb voreilig von Microsoft zu behaupten, dass die Kommission das Recht auf Verteidigung beeinträchtigt.”

Abgesehen von diesem Disput herrscht zwischen den Parteien jedoch anscheinend eitel Sonnenschein. “Die Tatsache, dass es da eine rechtliche Auseinandersetzung gibt – das ist nicht die ganze Beziehung”, sagte jetzt Microsoft-Chairman Bill Gates in einem Interview mit einem polnischen Fernsehsender. “Insgesamt ist das Verhältnis phantastisch, dieser Streit ist nicht sehr wichtig.”

Silicon-Redaktion

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