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IT muss dem Vorstand SOA übersetzen

Service-orientierte Architekturen (SOA) basieren auf Daten, ihrer Verarbeitung und Nutzung. Anders ausgedrückt: “Daten sind nur dann nützlich, wenn sie auch gemessen und ausgelesen werden, wenn damit gearbeitet wird.” Diese einfache Erkenntnis schreibt Hub Vandervoort, Chief Technology Officer bei Sonic Software, den SOA-Anwendern ins Album. Ihnen soll die Arbeit mit den kleinen, aber feinen Services leichter fallen, sofern sie ihre SOA-Reife genau feststellen und sich an gewisse Einführungsregeln halten. Und dafür hat das Unternehmen, das als einer der Erfinder des Enterprise Service Bus (ESB) gilt, ein ‘SOA Maturity Model’ gestrickt, das die strategischen Prozesse bei SOA begleiten soll.

“Unternehmen, die ihren ersten Service auf Dotnet bauen, können beileibe nicht die Ergebnisse liefern, die mit SOA möglich sind”, so Vandervoort im Gespräch mit silicon.de. Es gehe vielmehr um die Zusammenführung abhängiger Ereignisse aus IT-Anwendungen heraus, die dann wieder ins Business zurückgeführt werden. “Deshalb empfehlen wir die durchgängige und hochflexible Zusammenführung der Services-Generierung über Abteilungsgrenzen hinweg, denn gerade SOA sollte nicht wieder neue Silos schaffen oder isoliert angepackt werden, sondern ganzheitlich funktionieren und die IT und das Business stabil verbinden”, so Vandervoort.

Dafür ist das aus fünf Stufen aufgebaute Modell geeignet, sagt er. Auf dem ersten Level werden dabei die Services gebaut, auf dem zweiten wird die Infrastruktur für die Verteilung der Services angepasst, dann erst können, dem Cheftechniker bei Sonic zufolge, die Services in Teamarbeit und Geschäftsprozessverwaltung einfließen und die Arbeit hier optimieren. Erst nach Monaten, in denen die Grundstufen durchlaufen werden müssen, kommt dann die Kontrolle und Messung nach Compliance ins Spiel, worauf dann die Optimierung, ergo der Feinschliff der Geschäftsprozesse mit einem echten, messbaren Geschäftsvorteil aufsetzt. Und erst das, so fügt er bedauernd an, sei dann sichtbar für die ausgemachten “Business People”.

“Während der IT-Abteilung sofort bewusst ist, dass SOA funktioniert, sinnvoll und notwendig ist, wollen Geschäftsleute in erster Linie nichts davon wissen – oder aber sie wollen sofort die Effekte der Geschäftsoptimierung genießen; das geht aber nicht. Um den Kunden also die Sinnhaftigkeit einer schrittweisen Einführung zu erläutern, haben wir das SOA Maturity Model entwickelt”, sagt Hub Vandervoort. Wer das richtig macht, kann sich ihm zufolge auch bald einen Service Librarian anschaffen – das ist eine neue Rolle im IT-Department. Der Bibliothekar wacht darüber, dass neue Services wichtige Strukturen oder das bereits geschaffene, feine Geflecht an Services-Beziehungen nicht stören. Ihn gibt es aber vorerst nur in US-Firmen.

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Silicon-Redaktion

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