Bis zum 23. November müssen Informationen vorliegen, durch die es Konkurrenten möglich sein soll, eigene Programme in Vista einzubinden. Sollte Microsoft der Aufforderung nicht nachkommen, drohe ihm eine tägliche Geldstrafe von bis zu drei Millionen Euro, berichtet die britische Zeitung The Guardian.
Im Oktober hatte Microsoft der EU zugesagt, rivalisierende Firmen mit den notwendigen Informationen über Vista zu versorgen. “Dies ist jedoch immer noch nicht zu 100 Prozent erfolgt”, zitiert das Blatt EU-Kommissarin Kroes. “Es beeindruckt mich nicht, wenn jemand sagt, er habe 90 Prozent der Informationen bereitgestellt, wir aber 100 Prozent benötigen. Diese Informationen hätten bereits vor einigen Monaten hier sein sollen.”
Gleichzeitig wies sie den Vorwurf zurück, die breche eine Fehde vom Zaun. Allerdings müsse der Druck auf Microsoft Aufrecht erhalten werden, damit das Unternehmen im Einklang mit den EU-Wettbewerbsregeln handle. “Ich bin die Schiedsrichterin bei diesem Spiel und ich werde hart aber fair sein.”
Microsoft wollte Vista ursprünglich ausschließlich mit einer eigenen Sicherheitssoftware bestücken. Dagegen ist die EU-Kommission der Meinung, dass gerade der Wettbewerb zwischen verschiedenen Software-Herstellern besonders wichtig für die Computersicherheit der Nutzer sei. Symantec und McAfee hatten sich mehrmals beklagt, Microsoft behindere Konkurrenten.
Wegen des Streits mit Brüssel hatte Microsoft zwischenzeitlich damit gedroht, den Start von Vista in Europa zu verschieben. Vor wenigen Wochen hatte der Konzern dann aber doch angekündigt, das Betriebssystem wie geplant auch in Europa Anfang 2007 auf den Markt zu bringen. Man habe mit der EU-Kommission einen “konstruktiven Dialog” geführt und einige Änderungen vorgenommen. Die Verantwortlichen in Brüssel betonen aber weiterhin, sie hätten “kein grünes Licht” für Vista gegeben.
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