Nach einem Bericht der britischen Zeitung The Observer hat das Public-Relations-Unternehmen Burson-Marsteller eine E-Mail an mehrere britische Unternehmen versendet, in der es Vorstandsmitglieder dazu aufforderte, Politiker, Behörden und Medien von der Übermacht Googles zu überzeugen.
Die Nachricht rief außerdem zum Beitritt in eine neue Organisation auf, die ‘Initiative for Competitive Online Marketplaces’ – ohne aber darauf hinzuweisen, dass Microsoft der Initiator dieser Organisation ist. Die Initiative plant, in Kürze Statements zu den Themen Google, Internet Privacy und Urheberrechte zu veröffentlichen.
Microsoft hat bestätigt, in Beziehung mit Burson-Marsteller zu stehen, bestritt jedoch, dass das Unternehmen Lobbying in seinem Auftrag betreibt. Der zuständige Direktor bei Burson-Marsteller gab nach mehrmaligem Nachfragen der Zeitung jedoch zu, zusammen mit Microsoft an der Initiative zu arbeiten – und dass die Organisation von Microsoft gegründet worden sei.
Einige der angeschriebenen Unternehmensvorstände zeigten sich über diesen Sachverhalt nicht erfreut, der ihnen erst durch die Recherchen der Zeitung bekannt wurde. Die Tatsache, dass die PR-Agentur nicht offenlegte, wen sie repräsentiert, sei ein Verstoß gegen den ungeschriebenen Verhaltenskodex von Lobby-Unternehmen.
Der Versuch, Stimmung gegen Google zu machen, kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Übernahme des Online-Marketing-Unternehmens DoubleClick sowohl von der Europäischen Kommission als auch von der US-amerikanischen Federal Trade Commission (FTC) geprüft wird. Die Akquisition würde die beiden größten Werbeanbieter des Internets vereinen. Auch Microsoft hatte Interesse an DoubleClick gezeigt, war jedoch im Bieterwettstreit unterlegen.
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