Datenbanken: Glücklich im Promillebereich

Ingres, Anbieter der gleichnamigen Open Source Datenbank, hat gerade eine eigene BI-Lösung vorgestellt.

Die Icebreaker Business Intelligence (BI)-Appliance soll dem Unternehmen eine neue Einnahmequelle in einem sprudelnden Markt sichern. Die Basis der Appliances bildet die rPath-Distribution kombiniert mit einer Ingres-Datenbank und der Business-Intelligence-Lösung von Jaspersoft. Silicon.de befragte dazu in München Roger Burkhardt, CEO und President des Unternehmens.

Vor seinem Eintritt bei Ingres stand Burkhardt als Chief Technology Officer und Executive Vice President an der New Yorker Börse einem weltweiten Technologie-Team von 2000 Mitarbeitern vor. Mit der Einführung des elektronischen Handels verantwortete er dabei einen der wichtigsten Wirtschafts- und Technologiewandel der Börsengeschichte. Unter seiner Leitung öffnete sich die New Yorker Börse für Open-Source-Lösungen und erhöhte das Transaktionsvolumen um das Siebenfache.

silicon.de: Herr Burkhardt, wie geht es ihnen?

Burkhardt: OK, im Allgemeinen gut. Seit Juli 2006 hat unser Geschäft um 75 Prozent zugelegt, da kann man nur froh sein. Im Juli wurde ich zum neuen CEO ernannt, was mich sehr ehrt. Was unser Business betrifft: Gerade sind wir Partnerschaften mit BEA und Business Objects (BO) eingegangen. Mit BO verbindet uns beispielsweise, dass sie ebenfalls Microsoft und Oracle als ihre größten Rivalen sehen. Ich meine, klar, auch sie müssen mit denen in einigen Bereichen zusammenarbeiten, aber generell sind Microsoft und Oracle große Wettbewerber für uns beide. Im Open-Source-Umfeld kooperieren wir seit kurzem mit JasperSoft – sehr wichtig für uns. Ähnlich wie im Falle von Pentaho, mit denen wir auch sehr eng zusammenarbeiten. Ich kann ihnen zudem verraten, dass wir bald neue Akquisitionen tätigen werden. Darum bin ich gerade in Europa.

silicon.de: Wieder eine Übernahme in Zentraleuropa? Mit Thinking Instruments haben Sie sich ja bereits mit einem deutschen Unternehmen eingedeckt.

Burkhardt: Diesmal handelt es sich um eine Firma aus Nordeuropa.

silicon.de: OK, lassen Sie uns trotzdem über den deutschen Markt sprechen. Wie kam es eigentlich zur Übernahme von Thinking Instruments? Wie sind Sie damit zufrieden?

Burkhardt: Sehr zufrieden! Das Unternehmen entwickelt sich besser als in den Vorgaben festgelegt, was den Umsatz betrifft bestimmt 30 Prozent. Zudem nutzen wir Ilmenau [Sitz von Thinking Instruments] als Entwicklungszentrum. Gerade erst haben wir Aufgaben von Indien nach Deutschland verlagert. Dort arbeiten sie sehr kosteneffektiv und qualitativ auf einem hohen Level. Sie suchen dringend neue Arbeitskräfte dort!

silicon.de: Wie wichtig ist Deutschland als Markt für Ingres?

Burkhardt: Nun, es handelt sich um ein führendes Land in Sachen Open Source. Und wir sehen weitere große Wachstumschancen für uns. Und wir haben große Kunden hier, mit der Stadt Schwäbisch Hall haben wir zum Beispiel ein Projekt aufgezogen. Überhaupt ist der öffentliche Sektor ein großer Treiber unseres Geschäfts, nicht nur in Deutschland.

silicon.de: Welche weiteren Kunden haben Sie hierzulande?

Burkhardt: Die Lufthansa etwa, die einer unserer größten Kunden überhaupt ist. Der Recycling-Experte Interseroh ist ebenfalls ein sehr großer Nutzer der Ingres Datenbank. Oder durch Integrationspartner im medizinischen Bereich, z.B. Krankenhausverwaltung oder Medizintechnik. Wird eine Röntgenaufnahme mit einem Gerät eines unsere Integrationspartner erstellt, wird dies mit Ingres weiterverarbeitet.