VeriSign warnt: Attacken legen Internet lahm

Sein Unternehmen beobachte eine wachsende Anzahl von DoS-Angriffen auf die hauseigenen Server, berichtet Ken Silva, Chief Security Officer (CSO) von VeriSign, dem Kollegen von ZDNet UK. Zwar baue man die Bandbreite laufend aus, dennoch sieht Silva derzeit kaum eine effektive Möglichkeit, solche Angriffe langfristig abzuwehren. Ein Ausfall der VeriSign-Server käme dem Absturz des Internets gleich, so der CSO.

Um ein kleines Unternehmensnetzwerk zu attackieren, würden bereits “ein paar tausend Bots” reichen. Die Problematik der Botnetze ist es, die Ken Silva Sorgen bereitet. Gezielte Angriffe auf die VeriSign-Infrastruktur könnten zum Ausfall von Millionen Internetseiten führen. Bereits jetzt werden regelmäßig Attacken gegen diese Server gefahren, die man nur durch mehr Bandbreite abfedern kann. Silva hofft, dass man in der nächsten Zeit neue Möglichkeiten entdecken wird, um sich gegen solche Attacken zu wappnen. Lediglich durch das Aufstocken von Bandbreite ist das Problem nämlich nicht in den Griff zu bekommen, da sich auch die Angreifer weiterentwickeln.

Stellt sich nun die Frage, wer davon profitiert, wenn das Internet ausgeschaltet wird. Bei Attacken auf Unternehmen in Verbindung mit erpresserischen Forderungen steht der Profit im Vordergrund. Im Fall von VeriSign ortet Silva jedoch politische Motive und verweist auf “wohl bekannte Gruppen” in Ländern wie China, Russland und Rumänien als potenzielle Urheber. “Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Gruppen mit einer solchen Aktivität unbemerkt von ihrer Regierung operieren”, mutmaßt Silva.

Erst vor wenigen Tagen hatte die chinesische Regierung die Behauptung zurückgewiesen, deutsche, britische und amerikanische Netzwerke angegriffen zu haben. “Jegliche Anschuldigung, dass das chinesische Militär die Computersysteme einer ausländischen Regierung angegriffen habe, entbehrt ihrer Grundlage, ist unverantwortlich und erfolgt auf Grund niederer Motive”, sagte Jiang Yu, Repräsentant des chinesischen Außenministeriums. Weiterhin fügte er hinzu: “So weit ich informiert bin, haben die betroffenen Regierungen bislang kein Unterstützungsgesuch für die Aufklärung der Anschuldigungen an die chinesische Polizei gestellt.”

Silicon-Redaktion

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