An der Editions-Struktur, die Microsoft mit Visual Studio 2005 eingeschlagen hat, hielt der Hersteller auch diesmal fest. Eine abgespeckte dafür aber kostenlose Version steht “Hobbyisten und Einsteigern” mit ‘Express’ zur Verfügung. Das Modell ‘Standard’ richtet sich an den semiprofessionellen Entwickler. Im professionellen Umfeld greifen die Entwickler jedoch meist auf die Version ‘Professional’ zurück.

Für die Entwicklung in einem großen Umfeld mit verschiedenen Teams, unterschiedlichen Gruppen sowie transaktionsstarken Anwendungen und Prozessen bietet Microsoft die Visual Studio Team-System Edition an. Diese Produktkombination geht weit über den Funktionsumfang eines herkömmlichen Software Development Kid (SDK) hinaus. So bietet Microsoft hier etwa neben einem Change Management auch ein komplettes Lifecycle Management sowie eine kollaborative Umgebung für sämtliche an den einzelnen Projekten beteiligten mit an.

Hier stellt der Team Foundation Server drei zentrale Funkionen bereit. Er fungiert als Datenspeicher oder als Repository, wo sämtliche Informationen, Entwicklungen und der Code gespeichert werden. Zudem ermöglicht der Foundation Server eine mit dem Identity Management verknüpfte Versionierung. So lasse sich jederzeit feststellen, wer wann welche Änderungen durchgeführt hat, und warum. Über dieses “Change Management des Quellcodes” erhöhe sich auch die “Wartbarkeit” der Entwicklungen, betont Weisbrodt.

“Web-Zugriff war in den älteren Versionen bislang nur über das Partner-Tool TeamPlain möglich, den haben wir übernommen und die Technologie in Team System unter dem Namen Team System Web Access for Visual Studio eingefügt”, erklärt Weisbrodt. Damit ist das SDK auch über Browser erreichbar. Das ist besonders bei Projekten, bei denen aus verschiedenen Teams Beiträge eingereicht werden, entscheidend. Auch verschiedene Test-Tools seien mit der neuen Version verfügbar.

Wie alle anderen Editionen auch, sind die Web-Technologien XAML und WPF, sowie WPFe beziehungsweise Silverlight, nun nicht mehr über zusätzliche Tools abgedeckt, sondern sind nun mit Visual Studio integriert. Mit diesen Technologien will Microsoft die Barriere zwischen Designer und Entwickler mit einer einheitlichen Architektur schleifen. So kann nun ein Designer eine Nutzeroberfläche auf Basis der eXtensible Application Markup Language (XAML) entwerfen, die nicht nur ein Bild ist, sondern bereits codierte Funktionen wie etwa Dropdown-Menüs oder Buttons mit einschließt. Der Entwickler muss diese Funktionen nicht mehr eigens nachprogrammieren, sondern kann sich gleich daran machen, etwa die Datenbankabfragen zu programmieren.

Neu ist auch ein Tool-Set für Ajax. “Das ist nach dem Baukastenprinzip aufgebaut”, erklärt Dirk Primbs, Technologieberater Developer Platform und Strategy Group bei Microsoft. Microsofts Toolset ist eine Sammlung von DHTML-Widgets, die durch den Einsatz von JavaScript erweitert werden. Hier wird auch das Microsoft Sync Framework einen neuen Beitrag leisten können. Dieses Framework wird die Synchronisationsmöglichkeiten in Visual Studio in bezug auf Offline- und Peer-to-Peer-Kollaboration für jedwedes Protokoll oder Datentyp erweitern.

“XAML und Silverlight sowie das Ajax-Toolset, sind im Ergebnis oft vergleichbar”, verdeutlicht Primbs. Doch stehe hinter jeder Technologie eine andere Architekturidee. “XAML und Silverlight laufen auf dem Client”, erklärt Primbs, Ajax-Technologien hingegen spielen sich hauptsächlich auf dem Server ab.

Microsoft hat auch die Edition ‘Professional’ aufgewertet. So sei das, was einst unter Visual Studio für Office als Zusatztool angeboten wurde nun ebenfalls in Visual Studio integriert worden. So stehen dem Entwickler, wenn er etwa eine Backend-Lösung für Office Programmiert, nun sämtliches Ribbons und Design Menüs bereit. Voraussetzung ist hier allerdings Office 2007. Mit Funktionen wie ‘ClickOne’, das jetzt für alle Office-Produkte verfügbar ist, werde das Deployment von Office-Anwendungen auf eine Stufe mit anderen Entwicklungstechnologien gestellt.

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Silicon-Redaktion

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