Telekom könnte EDS kaufen

Die Deutsche Telekom prüft derzeit die Übernahme von EDS (Electronic Data Systems).

Das meldete die Financial Times Deutschland unter Berufung auf Insider. Ziel einer möglichen Übernahme sei die Stärkung von T-Systems, der Geschäftskundensparte der Telekom.

Telekom-Chef René Obermann hatte vergeblich einen Käufer für T-Systems gesucht. Grund dafür ist die schwierige Lage des IT-Dienstleisters. Das Unternehmen hat mit sinkenden Umsätzen und einem hohen Personalbestand zu kämpfen. T-Systems gilt zudem als zu klein, um multinationale Konzerne zu bedienen. Die Telekom-Tochter hat außerdem nur wenige Mitarbeiter in Niedriglohnländern wie Indien.

Zum 1. Dezember erhält T-Systems einen neuen Chef. Nachdem Lothar Pauly im Frühjahr zurücktrat, übernimmt der IT-Experte Reinhard Clemens den Posten – derzeit noch als Deutschland-Chef von EDS tätig.

Die Telekom könne sich EDS leisten, wenn sie sich einen Finanzinvestor als Partner für den Kauf suche, hieß es. EDS hat derzeit einen Börsenwert von rund 7 Milliarden Euro. Die Telekom kann auf eine Kriegskasse von 6,5 Milliarden Euro zurückgreifen. Nach der Verschmelzung von EDS und T-Systems könnte das neue Unternehmen an die Börse gebracht oder weiterverkauft werden.

Nach dem Bericht geht die Telekom davon aus, dass sich EDS und T-Systems gut ergänzen. So arbeiten 20 Prozent der EDS-Mitarbeiter in Indien. Auch die Kunden und die Produkte passen zusammen. So hätten beide IT-Dienstleister viele Kunden in der Autobranche.