Der Programm-Manager Steve Ball ist bei Microsoft für den Sound in Vista verantwortlich. Vor einigen Monaten hat er in einem Blog erklärt, dass in einem komplexen Betriebssystem wie Windows auch scheinbar einfachste Aufgaben, wie die Wiedergabe einer Audio-Datei oder einer CD, zu einer nicht zu unterschätzenden Herausforderung werden können. Ein großes Problem dabei sei, dass Audiodaten zeitsensibel sind. Wird beispielsweise die Wiedergabe unterbrochen, dann meist deshalb, weil ein bestimmtes Signal nicht rechtzeitig zu einem bestimmten Ort gelangen konnte.
Nun hat sich ein Autor des britischen Guardians des Themas noch einmal angenommen und dazu mit Herstellern von professionellen Audio-Tools wie Cakewalk, Cubase oder Nuedo gesprochen.
Dabei trat zutage, dass es nicht nur innerhalb des Betriebssystems Vista manchmal zu unerwarteten Problemen bei Audio kommen kann, sondern dass auch unabhängige Hersteller ihre liebe Not mit dem XP-Nachfolger haben.
Microsoft habe die Audio-Architektur fundamental geändert und auch neue APIs und neue Treibermodelle eingeführt. Viele Hersteller konnten sich schlicht nicht an die neuen Gegebenheiten anpassen und haben deshalb die neuen Schnittstellen in ihren Produkten emuliert.
Eine Emulation ist sozusagen eine virtuelle Schicht, die zwischen Betriebssystem und Anwendung gezogen wird. Und wie jede Schicht oder Anwendung, verbrauchen solche Emulationen natürlich auch Rechnerleistung. Natürlich tritt durch diese neue Schicht auch eine neue Fehlerquelle auf.
Noch vor wenigen Jahren liefen Audio-Anwendungen meist ausschließlich auf Mac OS. Mehr und mehr aber setzen sich auch hier immer mehr PCs durch. Viele Profis aus dem Audiobereich wissen bereits um diese Probleme mit Vista und erklären mehrheitlich, dass eine Migration auf Vista ausgeschlossen sei, sofern die Probleme nicht auf fundamentaler Ebene gelöst würden.
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