Chip-Boom: 14,7 Milliarden Dollar für neue Werke

Wie das Management des renommierten nordtaiwanesischen Hsinchu Science Park am 11. März bekannt gab, sollen sich an den geplanten Budgetaufstockungen auch Powerchip Semiconductor und Vanguard International Semiconductor beteiligen. Ziel der Chiphersteller ist es, sich auf die für das laufende Geschäftsjahr prognostizierte Nachfragesteigerung im Voraus einzustellen. Zudem sollen Konkurrenten außerhalb Taiwans Marktanteile abgenommen werden.

Brancheninsider sehen die aktuellen Vorhaben der taiwanesischen Branchengiganten als nicht unbegründet, da Marktforschungsinstitute für das laufende Geschäftsjahr ein Wachstum des Chipabsatzes von 24 Prozent prophezeien. Vor diesem Hintergrund wird damit gerechnet, dass vor allem der Bedarf an Flash-Speichern stark zunimmt. “Flash-Laufwerke arbeiten ohne mechanische Komponenten und verbrauchen wesentlich weniger Strom als Magnetplatten. Wenn die Lösung in der Praxis transaktionsverarbeitender Shops genauso leistungsstark wie auf dem Papier ist, könnte sie eine der Killer-Technologien werden, die nur alle zehn bis 15 Jahre die Branche revolutionieren”, erklärt Anne-Caroline Tanguy, EMC-Communications-Director Europe, Middle East & Africa, einem Entwickler und Anbieter von Technologien und Lösungen für Informationsinfrastrukturen.

Angesichts der sich im Markt abzeichnenden Innovationskraft von Flash-Speichern teilt diese Einschätzung auch Frank Huang, Aufsichtsratsvorsitzender von Powerchip Semiconductor. “Im vierten Quartal wird es zu Engpässen kommen.” Demnach werden TSMC und Powerchip Semiconductor jeweils zwei neue sowie Vanguard eine weitere Fertigungsanlage errichten. Dabei sollen die Werke mit modernen Zwölf-Zoll-Wafern arbeiten. Durch die aktuellen Investitionsbemühungen der High-Tech-Konzerne entstehen rund 10.000 neue Arbeitsplätze in der Region. Zudem kündigte TSMC eine Investition von 5 Milliarden Dollar an und will mittel- bis langfristig etwa 3000 Beschäftigte einstellen. Ersten Erkenntnissen nach wird das Unternehmen in den neuen Fabriken mit Strukturbreiten von 30 Nanometern oder kleiner arbeiten. Konkurrent Powerchip Semiconductor hingegen setzt auf 50 Nanometer und plant, dafür 8,17 Milliarden Dollar auszugeben.

Obwohl TSMC als weltgrößter Chiphersteller bereits am Montag,dem 10. März einen 38-prozentigen Anstieg seiner Chipverkäufe für Februar verbuchen konnte, fiel der Verkauf von PCs gegenüber dem Vorjahr jedoch schwächer aus als erwartet. Infolgedessen musste der Branchenriese 2007 einen Rückgang der Umsätze auf 20,56 Millarden Taiwan-Dollar (673 Millionen Dollar) gegenüber noch 28,38 Milliarden Taiwan-Dollar für 2006 vorweisen. Für das erste Quartal 2008 prognostiziert TSMC 87 bis 89 Milliarden Taiwan-Dollar, während der Chip-Hersteller im Schlussquartal 2007 noch einen Umsatz von 93,86 Milliarden Taiwan-Dollar erwirtschaftete.

Silicon-Redaktion

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