SAP-Partner müssen umdenken

Eine weitere mögliche Einnahmequelle ist das von der SAP Anfang des Monats eingeführte “vertriebsunterstützende Programm”, auch “Referral Program” genannt. Dabei erhalten Partner eine Belohnung für empfohlene Unternehmen aus dem Mittelstand. Neben den bestehenden SAP-Partnern soll dies auch jeglichen Drittunternehmen zu Gute kommen. Das Programm wendet sich insbesondere an Lösungsanbieter, Softwarevertriebe und unabhängige Softwarehersteller (ISV). Walldorf nennt als potentielle Teilnehmer sogar unabhängige Technologie- und Unternehmensberater sowie Wirtschaftsprüfer. Für diese Unternehmen könnte das Programm ein erster Schritt hin zu einer langfristigen Vertriebspartnerschaft mit SAP sein.

Für Knoll jedoch ist klar: Die Partner der SAP werden sich mittelfristig auf ein neues Umsatzmodell einstellen müssen. “Da ist ein grundlegendes Umdenken absolut notwendig”, so der Geschäftsführer. Wenn mit der Implementierung einer SAP-Lösung kein Geld mehr verdient werden kann, weil diese on Demand von Walldorf aus angeboten wird, müssen sie sich fortlaufende Einnahmen sichern. Knoll nennt in diesem Zusammenhang den Verkauf von Druckern als Beispiel: “Vor zehn Jahren hat sich jede Firma ihre Drucker selbst gekauft – heute leasen sie sich diese lieber.” Ähnlich werde es sich künftig mit SAPs ERP-Suite verhalten.

“Gerade Mittelständler können eine riesige Anfangsinvestition in ein ERP-System nicht aufbringen”, weiß Knoll zu berichten. “Daher bieten wir ERP- und CRM-Komplettlösungen mit Hardware, Software, Betrieb, Support und Services aus einer Hand – ohne anfängliche Investitionskosten und mit geringen monatlichen Fixkosten pro Arbeitsplatz.”

Kleines Bonmot zum Schluss: Kinamu ist Gewinner des auf der CeBIT verliehenen Innovationspreises in der Kategorie “On-Demand”. Man erhielt die Auszeichnung für das “Solution as a Service-Angebot”, bestehend auf SAP ERP und SugarCRM Professional. Die SAP AG wurde im Bereich “ERP” für seine On-Demand-Lösung ausgezeichnet. Dies belegt ein weiteres mal, dass die Zukunft den gehosteten Lösungen gehört.

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Silicon-Redaktion

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  • Geschäftsführer
    Was soll man denn von der Meinung eines Fachmannes halten, der Software-as-a-service ablehnt, weil dazu redundante DFÜ-Leitungen erforderlich sind.

    Die sind z.B. auch bei klassischem Outsourcing von Nöten. Und das gibt es dann wohl auch nicht, weil die Anwendungsunternehmen die Rechner mangels DFÜ-Leitungen im eigenen Keller horten.

    Könnte bitte mal jemand bei silicon einen einfachen Nonsense-check machen, bevor man solcher Fachleute Ideen veröffentlicht ?

    Danke.

  • Das würde ich differenzierter betrachten wollen
    Hallo RT,

    ich kann Ihren Kommentar nachvollziehten, würde es differenzierter verstehen wollen. SaaS wird ja von Herrn Knoll nicht generell abgelehnt es wir nur darauf verwiesen, dass es besondere Anforderungen an die Internetverbindung stellt.

    Ob sich die Zielgruppe (ab 25 Nutzern) auf die SAP Business By Design ziehlt, sich für die notwendige Redudanz parallel 2 -3 symmetrische DSL Leitungen leisten kann bzw. möchte, würde ich auch in Frage stellen wollen.

    Hier würde ich nicht als Messlatte ansetzen, wass bei Unternehmen mit z.B. 100 Nutzern normal ist. Von daher kann aus meiner Sicht eine Lösung, bei der der KMU Kunde einen - remote administrierten - Server im Hause stehen hat, durchaus Sinn machen.

    Gruß
    HW

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