Fluggast-Tracking per Handy spart Millionen

SITA hat ermittelt, dass die derzeit 3,2 Milliarden Mobiltelefone weltweit innerhalb der nächsten fünf Jahre mit zukunftsweisender Technologie für die Passagierluftfahrt ausgestattet werden könnten. Im Bereich des Fluggast-Trackings ließen sich so für die Fluggesellschaften kostspielige Abflugverzögerungen vermeiden.

Handys dienen künftig nicht nur als Boarding-Pässe, sondern speichern auch Informationen zu Gepäckverfolgung und Zahlungsdaten. So wird das papierlose, von ortsgebundenen Diensten unabhängige Reisen Wirklichkeit. Auch Visa und biometrische Informationen könnten zukünftig auf Mobiltelefonen hinterlegt werden.

Der Report, den SITA im Juni auf dem Air Transport Summit in Brüssel vorgestellt hat, basiert unter anderem auf einer Untersuchung der britischen Elite-Universität Cambridge. Diese Studienergebnisse zeigen, dass Fluglinien durch das Tracking von Fluggästen über mobile Geräte nicht nur bis zu 600 Millionen Dollar sparen könnten. Mit Hilfe dieser Technologie ließen sich Passagiere per SMS auch schnell und effizient an ihre Abflug-Gates navigieren. Dies würde helfen, Abfertigungszeiten zu verkürzen und Verspätungen zu vermeiden.

Jim Peters, CTO von SITA, erklärt: “Künftig werden Flugzeugpassagiere zu digitalen Reisenden. Sie können dann je nach Bedarf eine ganze Reihe mobiler Services nutzen wie Flugbuchung, eigenständiger Check-in und selbständiges Boarden, Echtzeit-Flugdatenabfrage oder mobiles Bezahlen.”

“In Norwegen, Japan und Deutschland können Passagiere auf einigen Routen schon heute papierlos reisen. Unsere Untersuchung zeigt: Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden diese mobilen Services allen Passagieren weltweit zur Verfügung stehen. Bereits 67 Prozent aller Fluglinien wollen bis Ende 2010 die Möglichkeit zum mobilen Check-in anbieten. 82 Prozent planen zudem Benachrichtigungsservices für mobile Geräte”, so Peters.

Der SITA-Report zeigt außerdem weitere Bereiche auf, in denen die Luftfahrt von neuen Technologien profitieren kann. Das Tracking durch mobile Geräte erlaubt es nicht nur, Passagiere effizienter zu lenken, sondern auch Flughäfen können mit ihrer Hilfe umsatzfördernde Services anbieten. Ein Testlauf am Flughafen von Manchester hat gezeigt, dass Passagiere, die zuvor per Handy Einkaufsgutscheine erhalten hatten, beim Einkauf am Flughafen 45 Prozent mehr Geld ausgaben als andere Kunden.

“Die Luftfahrtindustrie muss diese bahnbrechenden Technologien aufgreifen. So profitiert sie von kürzeren Abfertigungszeiten, verbesserten Self-Services und ganz neuen Einkommensquellen. SITA hat in diesem Jahr über 110 Millionen Dollar (70 Millionen Euro) in Forschung und Entwicklung investiert, einschließlich des neuen SITA Labs”, erklärte Francesco Violante, CEO von SITA.

Silicon-Redaktion

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  • Big Brother
    So werden Flughäfen, Fluglinien etc. freiwillig zu besten Gehilfen einer Komplett-Überwachung aller ihrer Kunden.
    Ob der versprochene Gewinn jemals eintritt, steht in den Sternen. Gewiß ist nur, daß jeder Teilnehmer seine Kundendaten Anderen zur absolut freien Verfügung stellt.

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