IBM und Oracle arbeiten zusammen – eventuell!

Die Initiative wurde in “Emerging Countries” etwa in Latein Amerika getestet und wird nun auch nach Europa ausgerollt. Nordamerika soll später folgen. Den Kern bildet jeweils ein gemeinsamer Partner von beiden Herstellern, der als Kristallisationspunkt wirken soll. Geplant sind gemeinsame Marketing und Vertriebsaktionen als auch nachfolgender Support.

Allerdings bleibt fraglich, ob dieses Programm von Erfolg gekrönt sein wird. Oracle hat sein Accellerate-Programm und IBM das Express Mittelstandsprogramm. Auffällig ist, dass keiner der beiden Marketingprogramme direkt in die Value-Net-Initiative einbezogen ist.

Offenbar will sich keiner zu weit aus dem Fenster lehnen, um im Falle eines Scheiterns der Initiative die eigenen Marketing-Programme revidieren zu müssen. Außerdem sind gerade die kniffligen Fragen bezüglich der Auswahl der Datenbank und der Middleware ausgeschlossen und werden individuell von Fall zu Fall entschieden. Damit handelt es sich um ein Programm, in das die Probleme geradezu hineinkonstruiert werden.

Darüber hinaus wäre dies eines der ersten Marketing-Programme, die von IBM und Oracle gemeinsam zum Erfolg geführt werden würden. Die wachsende Spannung zwischen den beiden Anbietern im Bereich der Datenbanken, der Middleware inklusive Application Server, Entwicklungswerkzeugen, SOA-Angeboten als auch die neue Konkurrenzsituation im Business Intelligence-Feld lassen die Value Nets nicht unter einem günstigen Stern stehen.

Fazit: Für Endkunden aus dem Mittelstand könnte – der Erfolg der Value Nets vorausgesetzt – die Zusammenführung der Angebote bei einem gemeinsamen Partner von Interesse sein. Partner der Hersteller sollten auf jeden Fall weiterhin viel Eigeninitiative und Selbstbewusstsein mitbringen, wenn sie Teil der Value Nets werden und vorsichtshalber gleich eine Exit-Strategie mit entwerfen.

Silicon-Redaktion

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