“Die digitale Bibliothek wird einen schnellen und einfachen Zugang zu europäischen Büchern und Kunstwerken bieten – ob im Heimatland oder im Ausland. So wird ein tschechischer Student in Werken der British Library blättern können, ohne dazu nach London reisen zu müssen”, sagte EU-Kommissarin Viviane Reding, zuständig für die Informationsgesellschaft und Medien.
Die EU-Mitgliedstaaten müssten allerdings größere Anstrengungen unternehmen, damit die Europeana wie geplant starten könne, so Reding. Die EU-Kommission bekräftigte ihre Zusage, die Mitgliedstaaten bei der Online-Bereitstellung der Kulturschätze zu unterstützen. In den Jahren 2009 bis 2010 wolle sie etwa 120 Millionen Euro zur Verbesserung des Online-Zugangs zum europäischen Kulturerbe bereitstellen.
Allerdings dürften sich allein schon die Gesamtkosten für die Digitalisierung von fünf Millionen Büchern in den europäischen Bibliotheken auf schätzungsweise 225 Millionen Euro belaufen – wobei besondere Objekte wie Manuskripte oder Gemälde noch nicht berücksichtigt sind.
Zur Verwirklichung der Europeana seien noch ganz erhebliche Investitionen seitens nationaler Einrichtungen notwendig, hieß es daher aus Brüssel. Die meisten Länder stellten für die Digitalisierung bislang nur geringe Mittel bereit und “noch dazu in recht unkoordinierter Weise”. Die EU-Kommission rufe die Mitgliedstaaten daher auf, ihre Digitalisierungskapazitäten auszubauen.
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