IBM hatte in diesem Sommer 70 Experten gebeten, die Probleme in der ‘Standards Community’ in einer Online-Diskussion unter die Lupe zu nehmen. Die Ergebnisse wurden jetzt veröffentlicht und bieten einen Blick hinter die Kulissen von Standardisierungsgremien wie der ISO und der ECMA.

Dort ist die Atmosphäre nach Angaben eines IBM-Sprechers oft gespannt. Die Mitarbeit in den Gremien sei mit Unsicherheit verbunden, die Ergebnisse kaum vorhersagbar. Manche Teilnehmer “verhalten sich schlecht”. Zudem drohe die Gefahr, dass Entwicklungsländer die Standardisierungsgremien verlassen und eigene Gremien gründen.

Nach diesen Angaben prüft IBM derzeit seine Mitgliedschaften in diversen Gremien. Man wolle künftig nur noch an Gremien teilnehmen, die ausreichend transparent arbeiten, sagte er. Ein Beispiel dafür sei das World Wide Web Consortium.

Der Sprecher nannte kein Beispiel für ein Gremium, dass diese Kriterien nach Meinung von IBM nicht erfüllt. Die Überprüfung der IBM-Mitgliedschaften habe auch nichts mit der Standardisierung des Microsoft-Formats ‘Office Open XML’ durch die ECMA und die ISO zu tun, so der Sprecher.

IBM stand früher selbst im Verdacht, Standardisierungsgremien für die eigenen Interessen einzuspannen. So hatten sowohl Microsoft als auch IBM Spezifikationen für Web Services entworfen und in Gremien eingebracht – in Verfahren, die Mitbewerber als “nicht ausreichend offen” bezeichneten.

Silicon-Redaktion

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