In jüngster Zeit haben Sun-Verantwortliche etwas mehr Licht ins Dunkel gebracht. Simon Phipps, Sun Chief Open Source Officer, veröffentlichte in seinem Blog ein Modell dafür, wie der Hersteller mit dem Thema Open Source umzugehen gedenkt. Demnach will Sun die freie Software leichter einsetzbar machen. Zudem sollen mehr Entwickler gewonnen werden. Verdienen will Sun mit der kundenspezifischen Einrichtung der Software. Suns Open-Source-Strategie betreffe auch die Hardware, so Phipps. Denn Sun sei ein System-Hersteller.

Branchenbeobachter begrüßen zwar, dass es mehr Klarheit über Suns Open-Source-Pläne gibt. Gleichzeitig zweifeln einige daran, dass der Markt Sun die Zeit dafür lässt, aus den Plänen einen Erfolg zu machen. Novell hat einige Zeit gebraucht, um von NetWare auf das Geschäftsmodell Open Source umzusteigen.

Ob sich der Markt – in der schärfsten Krise seit 1929 – auch gegenüber Sun tolerant zeigt, kann jedoch bezweifelt werden. Eine andere Frage ist, ob Suns Open-Source-Geschäft so schnell wachsen wird, das es die Verluste bei den Highend-Servern ausgleichen kann.

Und es bleibt fraglich, ob Sun als Unternehmen jetzt so aufgestellt ist, dass es diese dramatische Wende mitmachen kann. “Bevor man die Richtung wechseln kann, muss man anhalten”, schrieb CEO Jonathan Schwartz in einem Blogeintrag. Mit der Restrukturierung und den Massenentlassungen hat Sun einen Stopp eingelegt. Ob die Richtung stimmt, muss sich noch zeigen.

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Silicon-Redaktion

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