Oracle kämpft mit dem deutschen Fachkräftemangel

Neben den technischen Fragestellungen beschäftigen sich die Teilnehmer der Jahreskonferenz der Deutsche Oracle-Anwendergruppe e.V. (DOAG) dieses Jahr mit ihren Nachwuchssorgen.

“Wir wissen selbst, dass die Oracle-Profis immer älter werden, und zwar in ihrer Gesamtheit”, klagte Dietmar Neugebauer, Vorstandsvorsitzender der DOAG. “Der IT-Nachwuchs muss frühzeitig mehr über uns erfahren. Das ist die Voraussetzung, damit wir neue Botschafter für die Oracle-Lösungen erhalten.”

Dabei gebe es überraschenderweise gerade im Heimatland von SAP viel Interesse an Oracle. Aber: “An den Unis gibt es keinerlei Oracle-Angebote”, so die Karlsruher Studentin der Informationswirtschaft, May Schneider, auf einer Podiumsdiskussion. “Für die Uni Karlsruhe ist das vielleicht verständlich – weil es eine Domäne von SAP ist und die interessanten Köpfe gleich von dort angelockt werden. Aber gerade hier gäbe es genug Oracle-interessierte Studenten um ein Seminar zu füllen.” Dabei will sie gar nicht die Unabhängigkeit der Lehre und Forschung angreifen – sie wünscht sich lediglich mehr praxisnahe Angebote. Auch deshalb hat sie angefangen, bei Promatis, einem Oracle-Partner zu arbeiten.

Laut Jürgen Kunz, Geschäftsführer Oracle Deutschland, ist der Konzern hier bereits an 150 Einrichtungen aktiv. Für Oracle gilt mittlerweile dasselbe, was marktweit gilt: Es fehlt auch hier bald an geeignetem Nachwuchs. Die eigenen Aktivitäten, dem zu begegnen, hält er aber für ausreichend. Immerhin, so führte er an, unterhält Oracle eine eigene Abteilung für die Zusammenarbeit mit Studenten und Unis, die Oracle Academy.

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Silicon-Redaktion

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  • typisch
    Das ist doch mal wieder völlig typisch. Ich sitze hier als Selfmade-ITler mit 15 Jahren Erfahrung, aber ohne "klassische Ausbildung" mit H4 herum, und kein Fallmanager kommt auf die Idee, mir eine Weiterbildung für ORACLE oder SAP anzubieten. Stattdessen sollte ich LKW-Fahrer werden.
    Und dann Ausländer ins Land holen für viel Geld, weil es ja "keine Fachkräfte im Land gibt".

  • SAP
    2002 hat die ARGE in Frankfurt am Main die SAP-Kurse gestrichen, weil die "Fachleute" bei denen für SAP-Berufe keine Zukunft sahen. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

  • Stellenangebote an der Uni+ der FH Karlsruhe
    Stellenangebote von Oracle an der Universität Karlsruhe und der Hochschule Karlsruhe (speziell für HochschulabsolventenInnen) können Sie unter den folgenden Links einsehen:

    http://www.hs-karlsruhe.de/jobwall/init.do
    http://www.wiwi.uni-karlsruhe.de/careerservice/berufseinstieg/ (z.B. Business Development Consultant vom 30.09.08)

    Ausserdem hat Oracle eine eigene homepage für die Veröffentlichung von Stellenanzeigen für HochschulabsolventenInnen+ PraktikantenInnen+ DiplomandenInnen+ WerkstudentenInnen
    http://campus.oracle.com

    Christine

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