Die Zeiten, in denen sich die Anhänger und Gegner der Netzneutralität unversöhnlich gegenüberstanden, sind nach Angaben des Wall Street Journal vorbei. Dafür gebe es einen Grund: die Kooperationen zwischen den Internet-Unternehmen und den Service Providern hätten die Parteien voneinander abhängiger gemacht.
So sei Microsoft kein Anhänger der Netzneutralität mehr. Die Netzneutralität sei ein Weg, den man nicht mehr beschreite, habe das Unternehmen in einem Statement mitgeteilt. Yahoo habe verlautbart, man müsse in der Sache einen Kompromiss zwischen den Inhalte-Anbietern und den Carriern finden.
Zu den Kritikern der Netzneutralität gehört nach Angaben der Zeitung seit neuestem auch Lawrence Lessig, Jura-Professor an der Stanford-Universität und Berater des künftigen US-Präsidenten Barack Obama. Man sollte es den Inhalte-Anbietern ermöglichen, für schnellere Datenleitungen zu zahlen, habe Lessig kürzlich auf einer Konferenz gesagt. Lessig sei jedoch als Chef der FCC (Federal Communications Commission) im Gespräch, so das Blatt. Die FCC sei bislang ein Hüter der Netzneutralität – das könne sich unter Lessig ändern.
Viel werde auch von Obama abhängen. Bislang habe sich der designierte Präsident für die Netzneutralität ausgesprochen. Er sei jedoch unsicher, wie sehr sich Obama diesem Konzept noch verpflichtet fühle, zitiert das Wall Street Journal dazu den Google-Manager Whitt. Wenn er sich Obamas Pläne in dieser Sache ansehe, falle auf, dass diese “viel unspezifischer sind, als früher.” Er könne sich nicht erinnern, so etwas gesagt zu haben, schrieb Whitt dazu.
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