Qimonda-Rettung: Grünes Licht von Sachsen

Das Gesamtpaket für die Rettung besteht neben dem sächsischen Darlehen, aus dem Angebot der portugiesischen Entwicklungsbank in Höhe von 100 Millionen Euro und einem Zuschuss des Qimonda-Mutterhauses Infineon in Höhe von 75 Millionen Euro. Darüber hinaus wird eine Bund-Länder-Kreditbürgschaft in Höhe von 280 Millionen Euro vorbereitet.

Die Portugiesen sind mit im Boot, da Qimonda in Porto eine Fabrik betreibt. Der Hersteller hat in Portugal rund 1800 Angestellte. Die Fabrik in Porto übernimmt unter anderem die Endfertigung der in Dresden hergestellten Halbleiter. Qimonda verpflichtete sich im Gegenzug, den Standort Porto zu stärken.

Qimonda hat in den vergangenen Quartalen immer nur rote Zahlen geschrieben. Die Verluste waren immer höher als die Umsätze. Im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr hat das Unternehmen einen Milliardenverlust aufgetürmt, der ohne Hilfe unweigerlich in eine Insolvenz führen muss. Qimonda leidet wie auch viele Konkurrenz-Unternehmen unter dem weltweit extremen Preisverfall für Speicherchips. Inwieweit die 325 Millionen schwere Qimonda-Finanzspritze hilft, bleibt abzuwarten. Doch selbst die Mutter Infineon zweifelt an der Qimonda-Zukunft. Für den Fall, dass die Tochter mit den Kreditverhandlungen und der Sanierung scheitere, könnte Qimonda nach Aussage von Infineon Schwierigkeiten haben, ihren fälligen Verpflichtungen nachzukommen.


Unland: “Wir wollen das Geld zurück.”
Bild: Sachsen

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Silicon-Redaktion

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  • Wann sind Wahlen?
    Wenn es eine kleine Firma gewesen wäre, hätte sich kein Schwein darum gekümmert. Eine grosse Halbleiterfabrik zu retten bedeutet jedoch grosses Prestige für die gerade regierenden Parteien. Also muss die Firma auf Teufel komm raus gerettet werden, damit die regierende Partei die nächsten Wahlen gewinnen kann.

  • Quo Vadis
    Seltsames in Sachsen!
    Wo bleiben die Unternehmerparteien FDP u. CDU.
    Von Infinion, sebst fast Pleite, wir eine
    Eigenbeteiligung von € 150 Mio verlangt.
    Seriös oder Taktik?
    Bei der Landesbank war man, selbst im Aufsichtsrat
    etwas lockerer.
    Was soll eine Beteiligung von Infinion mit € 75 MIo
    wenn man selbst nicht an einen Erfolg glaubt?
    Geht es auch offener und korrekter-Naiv, ich weiß!
    odyseus

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